Art and Press

Die Zeitung ist seit Mitte des 19. Jahrhunderts Material und Gegenstand der Kunst. Künstler setzen sich mit diesem Medium, ob in der Funktion als Instrument der Aufklärung oder der Manipulation, auf vielfältige Weise auseinander. Motivation und Bedeutung für die Nutzung des Mediums sind dabei immer unterschiedlich.

Die Ausstellung "Art and Press" zeigt über 50 künstlerische Positionen zu dem Thema, von Andy Warhol, Robert Rauschenberg und Joseph Beuys über Sigmar Polke, Gerhard Richter und Anselm Kiefer bis zu Ai Weiwei, Julian Schnabel, William Kentridge, Richard Prince, Annette Messager und Rirkrit Tiravanija.

Viele Künstler haben eigens für die Ausstellung neue Arbeiten realisiert oder aus ihrem Œuvre ausgewählt. Anselm Kiefer beispielsweise zeigt im zentralen Lichthof des Martin-Gropius-Bau eine große Installation, seine Sicht auf das Thema Medienwandel. Der junge iranische Künstler Farhad Moshiri beschäftigt sich in seiner Installation "Kiosk de Curiosité" mit dem Thema Zensur. In ihrem Bilderzyklus "Headlines" werfen Gilbert & George mit zitierten Schlagzeilen die Frage nach der Produktion von Nachrichten und deren Wahrheitsgehalt auf.

Ai Weiwei hat eigens für die Ausstellung eine Rauminstallation aus Armier-Stahl geschaffen. Das Material dafür stammt von einem erdbebenzerstörten Schulgebäude, unter dem über 1000 Schüler begraben wurden – der Stahl als Beweisstück auf der Suche nach der Wahrheit, über die in China nicht berichtet werden durfte.

"Art and Press"ist ein Projekt der Stiftung für Kunst und Kultur e.V. Bonn unter der künstlerischen Leitung von Walter Smerling. Zum wissenschaftlichen Beirat gehören Götz Adriani, Heiner Bastian, Robert Fleck, Siegfried Gohr, Peter Iden, Dieter Ronte und Norman Rosenthal. Projektkoordinator ist Hans-Joachim Petersen.

Ein umfassender Katalog zur Ausstellung erscheint im Wienand Verlag.

Art and Press
23. März bis 24. Juni 2012