Das diesjährige Ars Electronica Festival in Linz, in 86 weiteren Ars Electronica Gardens rund um den Globus und online steht diesmal unter dem Motto "A New Digital Deal".
Deals sind unheimlich populär geworden. Nicht zuletzt dank eines recht schlechten Präsidenten, der sich – ganz im Stile eines Verkäufers – nur für Deals interessierte, die ihm allein Profit bescheren würden. Völlig ungeachtet der Folgekosten, die andernorts entstehen …
2021 will auch die Ars Electronica einen Deal und meint damit etwas ganz Anderes. Gemeinsam mit Künstler_innen, Wissenschaftler_innen und Aktivist_innen aus aller Welt fordert das Linzer Festival für Kunst, Technologie und Gesellschaft einen grundlegend neuen Umgang mit den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Einen Umgang, der zweierlei verlangt: Handlungsspielräume, die wir dringend durchsetzen und Handlungsfähigkeiten, die wir uns ebenso dringend aneignen müssen. Angesichts immer größerer ökologischer und gesellschaftlicher Verwerfungen ist klar, dass die Zeit des Herumlavierens ein für alle Mal vorbei ist. Es ist Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen; es ist Zeit für einen "New Digital Deal".
Das diesjährige Festival will das Neue nicht bloß promoten, sondern prototypisch proben: Die Frage, wofür und wie wir neue Technologien einsetzen wollen, wird in Form eines dualen Events beantwortet, der auf den Erfahrungen des Jahres 2020 aufbaut und vor Ort sowie online seine eigene Ausprägung findet. Die Frage, wie Lernen im 21. Jahrhundert aussehen sollte, steht im Mittelpunkt der "Festival University", die 100 junge Menschen aus mehr als 40 Ländern nach Linz holt. Die Frage, wie wir ökonomische Wertschöpfung mit ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit verknüpfen und lokal verankern können, im Zentrum eines neuen "Regional Starts Centers“ in Linz und Oberösterreich. Das Festival für Kunst, Technologie und Gesellschaft – es ist nicht nur ein Forum, sondern ein Feldversuch in Sachen "New Digital Deal".
In Linz bündelt sich diese künstlerisch-wissenschaftliche Erforschung unserer Zukunft – zum einen auf der Festivalmeile in der Innenstadt, die vom OK im OÖ Kulturquartier über die Linzer Kunstuniversität Linz am Hauptplatz und das Salzamt bis zum Ars Electronica Center und der "Stadtwerkstatt" am Nordufer der Donau reicht und zum anderen in "Kepler’s Gardens" auf dem Campus der Johannes Kepler Universität.
Dazu kommen weitere 86 Ars Electronica Gardens in aller Welt, die sich 2021 der Forderung eines "New Digital Deals" anschließen. Die dabei unterbreiteten Vorschläge werden teils vor Ort für das lokale Publikum, teils online für die internationale Community angeboten.
Stichwort online – nach knapp eineinhalb Jahren „Home Delivery“ und einem ersten hybriden Festival 2020, setzt Ars Electronica den nächsten Schritt und präsentiert sich nun als dualer Event. Die in Frankreich entwickelte Eventplattform Swapcard dient als zentrales Tool und eröffnet Zugang zu einer Fülle von gestreamten Lectures, Workshops, Concerts und Tours aus Linz und den Ars Electronica Gardens in aller Welt. Darüber hinaus können sich User_innen hier ihren eigenen Festivalkalender zusammenzustellen und in zahlreichen Chats mit anderen Besucher_innen in aller Welt austauschen und vernetzen.
Ars Electronica Festival 2021
8. bis 12. September