Alles Mögliche, was uns interessiert

Anlässlich der Publikation von Schwitters’ bisher weitgehend unbekannten Notizbüchern aus der Anfangszeit seiner Merzkunst präsentiert das Sprengel Museum Hannover Werke und Archivalien, die den Dichter und Collagekünstler als Sammler vorstellen. Schwitters hat nicht nur Fundgegenstände für seine Materialkunst aufgehoben und eine eigene "Sammlung Merz" mit Werken anderer Avantgarde-Künstler aufgebaut, sondern auch umfangreiche Textsammlungen angelegt. Damit gestaltete er einzigartige Kladden u. a. unter dem Titel "Alles Mögliche, was uns interessiert".

Die collagierten Hefte enthalten Zeitungsausschnitte, Künstlerkorrespondenz, Leserbriefe sowie weitere aufschlussreiche Zeugnisse der zeitgenössischen Rezeption. Auch ein Gästebuch, das Schwitters in der Merzausstellung 1922 in Hildesheim auslegte, zählt zu diesen selten gezeigten Kostbarkeiten aus dem Nachlass.

Die Ausstellung ermöglicht mittels digitaler Projektion das Blättern in den Sammelkladden. Diese vermitteln ein lebendiges Bild von Schwitters’ Entwicklung im kulturellen Umfeld in Hannover und innerhalb der internationalen Avantgarde. Die Dokumente verorten den Künstler im Kontext von Produktion und Rezeption, Institutionalisierung und Kommerzialisierung der Kunst und Literatur des frühen 20. Jahrhunderts. Zugleich bezeugen sie Schwitters’ Sammel- und Konstruktionsleidenschaft sowie die Reichhaltigkeit und Komplexität seiner Merzkunst, zu deren Strategien auch die künstlerische Verwertung der vielfältigen Resonanz gehörte, die diese von Beginn an erfuhr.

"Alles Mögliche, was uns interessiert."
Die Textsammlungen von Kurt Schwitters
12. Februar bis 25. Mai 2014