Alejandra Seeber. Links and Loops

Das Werk der argentinischen Künstlerin Alejandra Seeber ist facettenreich und vielschichtig. Zentrales Thema in ihrem malerischen Schaffen ist die Neuformulierung alltäglicher Motive in spontaner Geste. Die Verwendung von Collagen oder einer Falttechnik, um ähnlich wie bei Rorschachtests zufällige Figurationen entstehen zu lassen, verstärken die Idee der Veränderung, des Umbruchs und der Neubestimmung.

In ihren farbenfrohen Darstellungen von Raumansichten bemerkt man erst auf den zweiten Blick, dass die Perspektive leicht verzerrt ist, Flecken den Raum aufsprengen und die Räume menschenleer sind. Der erst fröhliche Eindruck erhält einen ernsteren Unterton, die Interieurs werden zu Ansichten psychischer Innenräume. Die Künstlerin lotet in ihren oft grossformatigen Gemälden die malerischen Möglichkeiten zwischen Figuration und Abstraktion aus.

Ihre ambivalente Bildsprache ist nicht linear zu entschlüsseln, denn in ihren bunt leuchtenden Bildern kristallisieren sich aus gegenstandslosen Elementen unvermittelt narrative Referenzen heraus. Sujets werden angedeutet und lösen sich sogleich wieder auf in expressiver Farbigkeit und malerischer Dynamik. Diese Gegensätzlichkeit und das Aufeinandertreffen sehr unterschiedlicher Motive machen das Werk von Alejandra Seeber facettenreich und immer überraschend.


Alejandra Seeber. Links and Loops
23. Januar bis 14. März 2015