Alchemistische Schönheit

Die IG Halle zeigt das Werk des australischen Künstlers Mark Kessell exklusiv und in einer ersten Einzelausstellung in der Schweiz. Auf rund 600m² wird in der ehemaligen Maschinenfabrik Schuler & Cie in Rapperswil die vom 17. August bis 16. September 07 dauernde Ausstellung eine Auswahl aus verschiedenen Serien präsentieren.

Kessell lebt und arbeitet als Künstler in New York, nachdem er 1997 entschlusskräftig seine Laufbahn als Mediziner beendet hat. Als Künstler überzeugt er nach seiner Ausbildung an der School of Visual Arts in New York mit einer ungewöhnlichen Mischung aus der ältesten fotografischen Technik, der Daguerreotypie, mit modernster digitaler Bildverarbeitung.

Die mit 35,56 cm x 27,94 cm ungewöhnlich grossformatigen Daguerreotypien aus der autobiografischen Serie "Florilegium" bilden den Auftakt der Schau. Auf den ersten Blick erscheinen die dargestellten Still-Leben wie Blumenarrangements, doch bei eingehender Betrachtung werden chirurgische Instrumente sichtbar. Kontrastiert werden die Silberplatten aus Florilegium durch Drucke von Daguerreotypien aus der Serie "Botanicals".

Indem Mark Kessell nach neuen Wegen sucht, die tausendfach abgebildeten Objekte in einer bisher unbekannten Art in ein Kunstwerk zu bannen, wird seine Kreativität immer wieder herausgefordert. In "To Be Determined" interessiert ihn, wie blinde Kinder ohne die für unsere Wahrnehmung so wichtige visuelle Stimulation ihre Identität entwickeln. Drei Wochen verbrachte er in der Johann-Peter-Schäfer Schule in Friedberg bei Frankfurt am Main, wo er mit den Kindern lebte und ihren Alltag beobachtete.

Die dort entstandenen und ebenfalls auf Daguerreotypien basierenden Portraits werden von einer Dokumentarreihe begleitet, die dem Betrachter eine Vorstellung davon verschaffen, was es heisst, blind zu sein. Überrascht werden wir von tobenden, rennenden und sogar auf dem Pferderücken turnenden Kindern.
Kessell gibt als Künstler und Dokumentarfotograf Einblicke in eine unbekannte Welt, die sich von der unseren nicht unterscheidet. "Nicht alle Kinder in der Serie sind blind: Manche, die blind erscheinen, können sehen - andere, die sehend wirken, sind blind. Diese Kinder repräsentieren uns alle." (Mark Kessell, 2004).


Mark Kessell - Daguerreotypes
18. August bis 16. September 2007
Vernissage: Fr 17. August 07, 19 Uhr
IG Halle in der ehemaligen Maschinenfabrik Schuler & Cie,
Neue Jonastr. 65, 8640 Rapperswil
Do und Fr 17 – 20 Uhr
Sa und So 11 – 17 Uhr

IG Halle
8640 Rapperswil
T 055 214 10 14
office@ighalle.ch
http://www.ighalle.ch