AK-Kunstpreis für Pia Mayrwöger

Der AK-Kunstpreis 2021 geht an die 35-jährige Linzerin Pia Mayrwöger. Die Künstlerin hat sich in ihrer Diplomarbeit "Maschine" mit der Funktion und der ästhetischen Form von Maschinen sowie dem Zusammenspiel mit Menschen kreativ auseinandergesetzt - und damit die Jury überzeugt.

Wo bleibt der Mensch?

Einst haben die Menschen Werkzeuge erfunden, um ihre Arbeit zu erleichtern, dann waren es die von Motoren und Strom betriebenen Maschinen. Technisch ausgereifte Industrieanlagen steigerten die Produktivität und beschleunigten Arbeitsabläufe. Mittlerweile löst sich das optimale Zusammenspiel von steuerndem Menschen und arbeitender Maschine immer mehr auf. Selbst lernende Systeme und Robotik machen den Menschen überflüssig. Haben wir uns selber aus dem Arbeitsprozess geschossen? Werden "klassische" Maschinen arbeitslos? Und können sie der Kunst dienen? Mit diesen Fragen hat sich Pia Mayrwöger in ihrer Diplomarbeit "Maschine" derart kreativ beschäftigt, dass die Arbeiterkammer Oberösterreich ihr den heurigen AK-Kunstpreis verliehen hat.

Maschinen setzen sich selbst k.o.

Die in Kefermarkt geborene und nun in Linz lebende Künstlerin lotet in ihrer Diplomarbeit mit einfachen Maschinen die Grenze zwischen industrieller Produktion und ihrem Wert als künstlerischer Skulptur aus. Mayrhofer hat drei einfach aufgebaute Maschinen als ästhetische Objekte betrachtet und sie von ihrem Nutzen befreit, indem sie sie arbeiten hat lassen. Eine Mischmaschine mischt so lange Beton, bis sie sich selbst einbetoniert, ein Gebläse bläst in sich selbst hinein und ein Bagger gräbt sich in die Erde, bis er nicht mehr kann. Die Maschinen führen sich in ihren Wiederholungen ad absurdum, setzen sich selbst k.o. und bleiben schließlich als Kunstobjekte übrig.

"Dieser Akt hat einerseits sehr viel Witz, zeigt aber auch visuell das Herzstück des Maschinellen: nämlich die ständige Wiederholung ohne Reflexion auf das Ergebnis. Die Art und Weise, wie die Künstlerin die Verwendung der Maschinen im Verhältnis zur ästhetischen Überhöhung übersetzt, hat uns von der Qualität der Diplomarbeit überzeugt", begründet die Jury ihre Entscheidung.

Auseinandersetzung mit Arbeit

Der mit 2.000 Euro dotierte AK-Kunstpreis wird jährlich an Absolventinnen und Absolventen der Kunstuni Linz vergeben, die sich in ihren Diplom- und Masterarbeiten mit Gegenwart und Zukunft der Arbeit beschäftigen. „Damit wollen wir die künstlerische Auseinandersetzung mit der Arbeitswelt forcieren und honorieren“, sagt AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer.

Die 35-jährige Künstlerin hat ihre Kunstwerke bereits unter anderem in Wien, Rotterdam und Riga präsentiert und wird ihre Arbeiten auch in der Arbeiterkammer Linz zeigen.