60,5 Millionen Euro für Sanierung und Erweiterung von Bregenzer Festspielhaus und Seebühne

Der Weg für die geplante Sanierung und bauliche Erweiterung von Bregenzer Festspielhaus und Seebühne ist geebnet. Am Dienstag (20. Juli) haben Bundeskanzler Sebastian Kurz und Landeshauptmann Markus Wallner mit Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer, Bürgermeister Michael Ritsch und Festspiele-Präsident Hans-Peter Metzler im Seefoyer des Festspielhauses den ausverhandelten Vertrag über die konkrete Kostenaufteilung unterzeichnet. Bis 2024 sollen rund 60,5 Millionen Euro verbaut werden. Einhellig war von einem "starken Bekenntnis zu Kunst und Kultur in einer finanziell herausfordernden Zeit" die Rede. Bundeskanzler Kurz und Landeshauptmann Wallner bezeichneten das Projekt als "Investition, die weit über den Kulturbereich hinausgeht".

Aus Sicht von Landeshauptmann Wallner ist das Übereinkommen ein "beachtliches Signal für Vorarlberg als international vielbeachteter Kunst- und Kulturstandort". Kunst und Kultur würden ein entsprechendes Umfeld benötigen, damit sie positiv auf den inneren Zusammenhalt einer Gemeinschaft einwirken können, hielt Wallner fest: "Dazu gehört auch eine zeitgemäße Infrastruktur." Der Einigung für die Finanzierung wären konstruktive sowie faire Gespräche auf Augenhöhe vorangegangen, richtete der Landeshauptmann einen expliziten Dank an die Adresse des Bundes. "Einer möglichst zeitnahen Umsetzung steht nichts mehr im Weg", betonte Wallner.

Auf die internationale Strahlkraft, aber auch die Breitenwirkung der Bregenzer Festspiele im Inland hat Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer verwiesen. Mit dem traditionsreichen, spektakulären Spiel auf dem See sei das Festival Ziel für Opernfans aus aller Welt, aber auch für Menschen, die dem Genre sonst nicht unbedingt nahestehen. "Es ist die Mischung aus dem imposanten Bühnenbild, der Kulisse, der Stimmung und den immer wieder beeindruckenden Inszenierungen, die die Bregenzer Festspiele zu einem Gesamtkunstwerk macht", so Mayer.

Der Bregenzer Bürgermeister Michael Ritsch verdeutlichte, dass der Erfolg der Bregenzer Festspiele auf der perfekten Vernetzung der drei Spielstätten Seebühne, Großer Saal und Werkstattbühne beruhe.

Bei der Realisierung des Großprojekts "Sanierung und Erweiterung Festspielhaus und Seebühne" trägt der Bund mit 22 Millionen Euro den größten Anteil. Von Seiten des Landes Vorarlberg werden in Summe rund 19,25 Millionen Euro beigesteuert. Die Stadt Bregenz wird sich mit insgesamt 13,75 Millionen Euro am Großprojekt beteiligen. Die Bregenzer Festspiele selbst bringen insgesamt 5,5 Millionen Euro auf.

Beim Projekt handelt es sich um die dritte Sanierungs- und Ausbauetappe. Dabei wird die Werkstattbühne um einen Zubau erweitert und umfassend saniert. Die 1978 erbaute Zuschauertribüne im Außenbereich wird ebenfalls erneuert, genauso wie Räumlichkeiten im Umfeld der Seebühne. Die in die Jahre gekommene Bausubstanz des Festspielhauses stammt aus den Jahren 1978 bis 1980. In den Jahren 1995 bis 1997 sind die Werkstattbühne samt Seefoyer und Seestudio sowie der Verwaltungstrakt errichtet worden, das Hauptgebäude wurde 2005/06 neu konzipiert.

Die Baumaßnahmen im Detail:
- Sanierung der haustechnischen Anlagen, speziell aus dem Bauabschnitt 1996, Zubau Werkstattbühne (MSR-Haustechnik, Steuerungsanlagen, Elektroinstallationen, Lüftungsanlagen, Heizung, Kühlung, Sanitär, Theatertechnik Baujahr 1978)
- Sanierung Bauteil Werkstattbühne Flachdach etc.
- Sanierung Zuschauertribüne Baujahr 1978
- Sanierung Seebühne, fixer Betonkern mit Haustechnik (Elektroinstallationen, Sanitäranlagen)
- Zubau Mehrzweckgebäude