Fluxus steht für eine Initiative von bildenden Künstlern und Musikern, die Anfang der 1960er-Jahre mit geläufigen Vorstellungen von Kunst radikal brach. Die rebellische Grundeinstellung der beteiligten Akteure brachte absurde Performances, skurrile Objekte und humorvolle "Events" hervor. Längst hat diese "Anti-Kunst" ihren Platz in den Museen gefunden.
Und doch erweist sich der für Fluxus charakteristische Versuch, die Grenzen zwischen Kunst und Alltag zu verwischen, noch immer als hochgradig spannungsvoll: Die vielseitigen Experimente mit unterschiedlichen Materialien und Ausdrucksformen regen bis heute zum Nachdenken über die Frage an, was wir unter Kunst verstehen.
Im Fluxus-Jubiläumsjahr 2012 widmet die Staatsgalerie Stuttgart der Strömung und ihren Hauptvertretern eine umfassende Schau mit Exponaten aus dem Archiv von Hanns Sohm, das eine der weltweit bedeutendsten Fluxus-Sammlungen beherbergt. Die Ausstellung beleuchtet wesentliche Themenbereiche und künstlerische Anliegen von Fluxus und spürt der charakteristischen "Antiästhetik" der beteiligten Künstler nach. Darüber hinaus werden die wichtigsten Impulsgeber – u. a. George Maciunas, Wolf Vostell, Nam June Paik, Alison Knowles, Yoko Ono, Robert Filliou, Addi Koepcke, Ben Vautier – als Künstlerpersönlichkeiten vorgestellt, die in zunehmendem Maße – und nicht ohne Konflikte – kollektive und individuelle künstlerische Interessen zu vereinbaren versuchten.
Nicht zuletzt ehrt die Ausstellung den großen Förderer von Fluxus Hanns Sohm, dessen Archiv sich seit 1981 im Besitz der Staatsgalerie Stuttgart befindet.
Fluxus! "Anti-Kunst" ist auch Kunst
1. Dezember 2012 bis 28. April 2013