100 Jahre Freunde des Kunstmuseums Winterthur

Am 13. April 2013 feiert der Galerieverein, Freunde des Kunstmuseums Winterthur, seinen 100. Geburtstag. Dies ist ein Anlass zum Feiern, denn der Galerieverein ist der älteste Freundesverein eines Schweizer Museums. Er geht zurück auf die Initiative von Winterthurer Bürgern, die für das geplante, aber erst 1916 eröffnete Kunstmuseum bedeutende Kunstwerke erwerben wollten. Dieses Ziel hat der Galerieverein über die vergangenen 100 Jahre erfolgreich verfolgt. Heute besitzt der Galerieverein 284 Mitglieder.

1913 wurde der Galerieverein als "jüngerer Bruder" des Kunstvereins Winterthur gegründet. Der jüngere Bruder war auch der vermögendere, denn der Kunstverein war nicht in der Lage, für das im Bau begriffene neue Kunstmuseum aus eigenen Mitteln eine Sammlung aufzubauen. So übernahm der Galerieverein diese Aufgabe und war damit auch sehr erfolgreich. Wenn er nun seinen 100. Geburtstag begehen kann, blickt er zurück auf eine reichhaltige Folge von Erwerbungen, die in der Schausammlung des Museums starke Akzente setzen: 72 Gemälde, 33 Plastiken, über 100 Zeichnungen sowie eine grosse Zahl von druckgraphischen Blättern hat der Galerieverein für die Sammlung des Kunstmuseums Winterthur erworben.

Die Ankäufe begannen mit Bonnard, Redon, Renoir und Hodler. Einen Höhepunkt bildete 1952 die Erwerbung des grossformatigen Seerosenbildes von Monet. Unter den Ankäufen befinden sich Werke so bedeutender Künstler wie Max Beckmann, James Bishop, Pierre Bonnard, Vija Celmins, Lovis Corinth, Isa Genzken, Ferdinand Hodler, Mario Merz, Marisa Merz, Claude Monet, Giorgio Morandi, David Rabinowitch, Odilon Redon, Gerhard Richter, Medardo Rosso, Myron Stout, Richard Tuttle, Friedrich Vordemberge-Gildewart und Edouard Vuillard, die heute zum Kernbestand des Kunstmuseums Winterthur gehören.

Die vom Galerieverein erworbenen Hauptwerke sind im Rahmen der Sammlung zu sehen und dort besonders gekennzeichnet. In der Ausstellung zum Jubiläum ist eine Auswahl weiterer Bilder und Skulpturen vereinigt. Während der erste Saal der Ausstellung Werke aus dem 19. Jahrhundert präsentiert – von Füssli bis zu Meyer-Amden –, zeigt der Folgesaal Werke der Nachkriegszeit – von Morandi bis Richter. Im Kabinett sind zusätzlich Zeichnungen von so unterschiedlichen Künstlern wie Steinlen, Giovanni Giacometti, Soutter und Dubuffet ausgestellt.

Dass der Jubilar jung geblieben ist, bezeugt die Aussenskulptur "Footfall" des englischen Künstlers Richard Deacon (*1949), die für diesen Anlass in Auftrag gegeben wurde. Sie wird am Geburtstagsfest des Galerievereins, am Samstag, 13. April 2013, 19.15 Uhr, enthüllt. Zur Ausstellung erscheint die Jubiläumsschrift "100 Jahre Galerieverein, Freunde des Kunstmuseums Winterthur" mit Beiträgen von Richard Deacon, Harry Joelson, Heinrich Huber, Henry Schmid, Dieter Schwarz und einem Verzeichnis der Erwerbungen des Galerievereins 1913–2013. 104 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen. CHF 30.–

100 Jahre Freunde des Kunstmuseums Winterthur
14. April bis 28. Juli 2013