Docking Station

Die Ausstellung "Docking Station" lädt zeitgenössische Kunstschaffende ein, mit historischen Werken aus den Sammlungen des Aargauer Kunsthauses und der Versicherungsgesellschaft Nationale Suisse zu arbeiten. In eigens für die Schau konzipierten Arbeiten reagieren die Künstler/innen auf ausgewählte Sammlungswerke und legen so im Obergeschoss des Aargauer Kunsthauses, wo ansonsten der historische Teil der Sammlung zu sehen ist, einen abwechslungsreichen Parcours an. Dieser überrascht durch die Frische und Vielfalt, die ein künstlerisch motivierter "Blick zurück" entfalten kann.

Im zeitgenössischen Kunstgeschehen lässt sich ein ausgeprägtes Bewusstsein gegenüber den eigenen Vorläufern und Wegbereitern beobachten. Insbesondere jüngere Kunstschaffende interessieren sich vermehrt für Kunst- und Kulturgeschichte und beziehen sich in ihren Arbeiten mehr oder weniger explizit auf vorangegangene Positionen und Epochen. Dieser Tatsache trägt die in Zusammenarbeit mit der Versicherungsgesellschaft Nationale Suisse initiierte Ausstellung Docking Station Rechnung. Zwölf Schweizer Künstlerinnen und Künstler - Marc Bauer, Bianca Brunner, Philippe Decrauzat, Klodin Erb, San Keller, Petra Köhle & Nicolas Vermot Petit-Outhenin, Zilla Leutenegger, Michael Meier & Christoph Franz, Giacomo Santiago Rogado und Francisco Sierra - sind eingeladen, mit den Sammlungen des Aargauer Kunsthauses und von Nationale Suisse zu arbeiten. In eigens für die Schau konzipierten Arbeiten reagieren sie auf ausgewählte Werke und lassen diese in einem neuen Licht erscheinen.

Die Verzahnung von Gegenwartskunst und historischen Positionen steht im Zeichen des Bestrebens des Aargauer Kunsthauses, den Zugang zu seiner Sammlung lebendig zu halten sowie Brücken zu schlagen zwischen historischer und zeitgenössischer Kunst. Der auf Kunst spezialisierte Versicherer Nationale Suisse, unser Partner in diesem Projekt, fördert einerseits seit 10 Jahren mit einem Kunstpreis junge Künstler/innen am Anfang ihrer Karriere. Anderseits besitzt das Versicherungsunternehmen eine umfangreiche Sammlung Schweizer Kunst, die ihr 70-jähriges Bestehen feiert und seit diesem Jahr unter www.nationalesuisse.com/kunstsammlung auch online einsehbar ist. Diese Jubiläen gaben Anlass zur Zusammenarbeit mit dem Aargauer Kunsthaus und zur Ausstellung Docking Station, welche die einmalige Gelegenheit bietet, zwei hochkarätige Sammlungen an Schweizer Kunst durch die Brille des gegenwärtigen Kunstschaffens zu entdecken.

Der Schulterschluss von aktueller und historischer Kunst kommt auch in den für die Ausstellung gewählten Räumlichkeiten zum Tragen. In den Oberlichtsälen des Obergeschosses des Aargauer Kunsthauses, wo gewöhnlich Arbeiten aus den historischen Beständen ausgestellt sind, bietet sich das selbstverständliche Setting für die Interventionen der teilnehmenden Kunstschaffenden. Jeder Position steht ein Saal zur Verfügung, der individuell bespielt wird. Von einem "Friseursalon", in dem San Keller Haarschnitte nach Vorlage historischer Porträts anbietet, über die architektur- und sozialgeschichtlich motivierte Recherche von Michael Meier & Christoph Franz zu Cuno Amiets Stadtansicht Häuserblock in Paris. Port de Châtillon, Boulevard Brune (1936) bis hin zu Klodin Erbs grossformatigen Gemälden, in denen sie sich malerisch Caspar Wolfs Naturauffassung annähert – die Bandbreite der Zugänge ist gross. Den Besucherinnen und Besuchern eröffnet sich ein medial und konzeptuell heterogener und aufs Neue überraschender Parcours durch die Schweizer Kunst.


Docking Station
23. August bis 16. November 2014