Picasso-Postkarte bringt bei Auktion 166.000 Euro

Beim Auktionshaus Gärtner im deutschen Bietigheim-Bissingen ist heute eine Postkarte von Pablo Picasso für 166.000 Euro versteigert worden. Wie das Auktionshaus verlautbarte, erhielt ein privater Sammler aus Übersee den Zuschlag. Zuzüglich der Provision muss der Telefonbieter mehr als 200.000 Euro zahlen. Es habe ein spannendes Bieterduell gegeben.

Das Ausgangsgebot für die nahezu 100 Jahre alte Ansichtskarte hatte bei 100.000 Euro gelegen. Sie zeigt einen Blick auf die Stadt Pau in Südfrankreich. Der Clou aber ist die Rückseite: Anstelle eines Textes versah Picasso (1881 bis 1973) die Postkarte mit einer Zeichnung, die seiner kubistischen Serie "La nature morte" zuzuordnen ist.

Picasso hatte den Gruss am 5. September 1918 an den Dichter und Freund Guillaume Apollinaire nach Paris geschickt. Eine Expertise bestätigt die Echtheit. Picasso und Apollinaire standen sich sehr nahe, 1918 war der Maler Trauzeuge des Dichters. Die Karte hat Apollinaire nie erreicht. Sie ging zurück, wie der Aufdruck "REBUT" zeigt. Picasso hatte den Empfänger "Don Guillermo Apollinaire" auf Spanisch geschrieben. Nur wenige Monate später erlag Apollinaire der Spanischen Grippe. Bekommen hatte das Auktionshaus die Karte von einer französischen "Unternehmerpersönlichkeit".