Ex-Kunsthaus-Bregenz-Chef Eckhard Schneider †

Der ehemalige Direktor des Kunsthauses Bregenz (KUB) Eckhard Schneider ist im Alter von 79 Jahren verstorben. Dies gibt das KUB via Aussendung bekannt. Der gebürtige Deutsche war von 2000 bis 2008 Direktor des von Peter Zumthor geplanten Ausstellungshauses und für viele der bekanntesten KUB-Ausstellungen verantwortlich, darunter Louise Bourgeois, Olafur Eliasson, Anish Kapoor und Jeff Koons.

"Das Kunsthaus ist ein Atelier auf Zeit, eine Forschungs- und Produktionsstätte für neu zu entwickelnde Werke, deren Gültigkeit in ihrer kompromisslosen künstlerischen Zuspitzung liegt," hat Schneider 2011 in der Publikation Inside the Work, die anlässlich des Zehn-Jahr-Jubiläums der Institution erschienen ist.

"Viele der Ausstellungen, die Eckhard Schneider mit dem Team des Kunsthauses Bregenz verwirklicht hat, zählen mittlerweile zur Kunstgeschichte der neueren Zeit. Olafur Eliasson, Pierre Huyghe, Santiago Sierra verwandelten die Geschosse des KUB in beeindruckende Erlebnisräume, Jeff Koons, Louise Bourgeois und Cindy Sherman zeigten vielbeachtete Einzelausstellungen. Wir trauern um Eckhard Schneider, der nur wenige Tage nach dem 25-Jahr-Jubiläum der von ihm so geschätzten Institution verstorben ist," lässt sich der aktuelle KUB-Direktor Thomas D. Trummer in der Aussendung zitieren.

Beinahe alle der 44 Ausstellungen, die Schneider in seiner achtjährigen Laufzeit im KUB realisierte, waren Eigenproduktionen, die meisten davon Neuproduktionen. Mit seinem Programm setzte er die Arbeit seines Vorgängers Edelbert Köb fort und hob das Kunsthaus Bregenz auf einen neuen Standard internationaler Bedeutung. Zwischen 2008 und 2015 leitete er das "PinchukArtCentre" von Wiktor Pintschuk in Kiew.

Eckhard Schneider, der Kunstgeschichte studiert hatte, kam 1943 in Koppatz bei Cottbus zur Welt. Von 1976 bis 1989 leitete er die Städtische Galerie in Nordhorn. Er initiierte den 1979 erstmals vergebenen Kunstpreis der Stadt Nordhorn, dessen Preisträger unter anderem Timm Ulrichs und Walter Stöhrer waren. Von 1990 bis 2000 war der Kunsthistoriker Geschäftsführer und künstlerischer Leiter des Kunstvereins Hannover.