Zeugnisse polnischer Geschichte

25. März 2009
27.02.2009 bis  29.03.2009
Bildteil

Zu einem Streifzug durch die ereignisreiche Geschichte der Polen lädt derzeit die Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB) in Wien. Die Ausstellung "Polens historische Schätze" präsentiert insgesamt 165 wertvolle Kunstwerke und Dokumente aus dem Polnischen Nationalinstitut Ossolineum. Das Institut Ossolineum mit Sitz in Wroclaw (Breslau) gilt als Erinnerungsort und nationale Identitätsstätte der Polen.

Die Schau wartet mit wertvollen Büchern, Handschriften, Urkunden, Grafiken und Münzen aus mehreren Jahrhunderten auf. Die Exponate dokumentieren die polnische Geschichte von der Monarchie über die Weltkriege, die Ära des Kommunismus, bis in die Gegenwart. Im Zentrum steht eine Handschrift des polnischen Nationalepos "Pan Tadeusz" von Adam Mickiewicz. Für Kuratorin Malgorzata Orzel ist das Epos "das wertvollste Zeugnis der polnischen Kultur". Was für die Griechen die Odyssee, sei für die Polen "Pan Tadeusz", so Orzel weiter. Die Handschrift ist zum ersten Mal außerhalb Polens zu sehen.

Weitere Höhepunkte der Ausstellung sind eine Prachthandschrift des Krakauer Messbuches von Jan Haller, die Zeichnung "Alte Frau mit Brille" von Rembrandt und eine prächtige Ebenholzschatulle zur Aufbewahrung der "Pan Tadeusz"-Handschrift. Die gezeigten Handschriften und Dokumente reichen zeitlich bis ins 12. Jahrhundert zurück. Aus Wiener Sicht sind jene Exponate besonders interessant, die Aufschluss über die zweite Türkenbelagerung von 1683 geben. Von herausragender Bedeutung ist in dieser Hinsicht ein Gebetsbuch mit Koranversen. Dieses erbeutete der Polenkönig Jan III. Sobieski von Sultan Kara Mustapha zusammen mit seinem Zelt bei der Schlacht um Wien.

Der Gründer des Ossolineums, Joseph Maximilian Graf Ossolinski (1748 - 1826), arbeitete von 1809 bis zum Jahr seines Todes in Wien als Präfekt der damaligen Hofbibliothek. Auch darauf nimmt die Ausstellung mit einigen Exponaten aus dem Bestand der ÖNB Bezug.


Polens historische Schätze
Das Nationalinstitut Ossolineum zu Gast in Wien
27. Februar bis 29. März 2009

Österreichische Nationalbibliothek
Josefsplatz 1, 1010 Wien

Öffnungszeiten:
Di bis So 10 - 18 Uhr
Donnerstag 10 - 21 Uhr