World Press Photo 07 im WestLicht

WestLicht. Schauplatz für Fotografie zeigt von 4. September bis 21. Oktober 2007 die Ausstellung World Press Photo 07. Zu sehen sind die besten Pressebilder des Jahres 2006 – rund 200 Siegerarbeiten des weltweit größten und renommiertesten Wettbewerbs für Bildjournalismus. Die als Wanderausstellung angelegte Schau macht jährlich Station an über 90 Orten in 40 Ländern und erreicht rund zwei Millionen Besucher – sie ist nicht nur eine beeindruckende Leistungsschau des internationalen Fotojournalismus, sondern auch ein einzigartiger Rückblick auf Weltereignisse und Zeitgeschehen des letzten Jahres.

Gesamtsieger der 50. Preisverleihung ist der US-Amerikaner Spencer Platt (Getty Images) mit einem Bild einer Gruppe junger Libanesen, die in einem roten Cabrio durch ein von israelischen Bombenangriffen zerstörtes Stadtviertel im Süden von Beirut fahren. Das Foto entstand am 15. August 2006, dem Tag nach Ausrufung des Waffenstillstandes zwischen Israel und der Hisbollah, als tausende Libanesen langsam in die zertrümmerte Stadt zurückkehrten.

Jedes ausgezeichnete Bild hat eine Geschichte zu erzählen, wie jenes Zeitdokument des Niederländers Peter Schols, der für seine Momentaufnahme des unrühmlichen Zinedine Zidane-Kopfstoßes gegen den Italiener Marco Materazzi beim Endspiel der Fußballweltmeisterschaft in der Kategorie "Sports Action" den ersten Preis erhielt. "Eigentlich war ich eine Sekunde zu spät, denn Materazzi fiel bereits", kommentiert Schols das erste Bild der Serie. Die folgenden Sequenzen zeigen die "letzten Momente eines großartigen Fußballspielers" – Dialog zwischen Team und Schiedsrichter, die Präsentation der roten Karte und schließlich den Abgang vom Spielfeld mit gesenktem Haupt.

Bereits zum sechsten Mal in Folge ist WestLicht Schauplatz der World Press Photo. Die rund 178 ausgestellten Einzelaufnahmen und Fotoserien lassen als Ikonen der Zeitgeschichte das vergangene Jahr Revue passieren und zeigen auf eindringliche Weise Ereignisse aus den Bereichen Politik, Sport, Kultur, Umwelt und Wissenschaft. Im Vorjahr zog die Schau eine Rekordzahl von 15.600 Besuchern an.

Seit 1955 lädt der Vorstand der World Press Photo Foundation, einer unabhängigen Plattform des Fotojournalismus mit Sitz in Amsterdam, Pressefotografen und Fotojournalisten rund um den Globus zur Teilnahme am World Press Photo-Wettbewerb ein. Eine jährlich wechselnde, aus 13 Mitgliedern bestehende internationale Jury beurteilt die Einsendungen von Fotografen, Agenturen, Zeitungen und Magazinen aus aller Welt.

Um die begehrte Auszeichnung bewarben sich heuer 4.460 professionelle Fotografen aus 124 Ländern. 78.083 Fotos waren zu beurteilen, 98 Prozent wurden in digitaler Form eingereicht. Die Jury zeichnete 60 Fotografen aus 23 Ländern in zehn Themenkategorien aus: Reportagen, Harte Fakten, Natur, Sport Feature, Sport Action, Kunst und Kultur, Porträts, Alltagsleben, Aktuelle Themen und Menschen in den Schlagzeilen.

Die Preisträger des diesjährigen 50. World Press Photo Award stammen aus Argentinien, Australien, Brasilien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Israel, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Niederlande, Nigeria, Norwegen, Palästina, Spanien, Südafrika, Schweden, Schweiz, Ungarn, Volksrepublik China und den USA.


World Press Photo 07
4. September bis 21. Oktober 2007