Wolfgang Wagner-Kutschker in der Kunsthalle Bremen

Der Bremer Bildhauer Wolfgang Wagner-Kutschker (*1949) arbeitet seit 15 Jahren an kantigen, schwarzen, mit Schellack überzogenen Holzskulpturen, die er als bewegte Körper im Raum anordnet. Die schwarz glänzenden Oberflächen der Skulpturen Wagner-Kutschkers nehmen sowohl den Raum als auch den Betrachter auf, lassen die Grenzen verschwimmen. Sie reflektieren das Licht und verleihen seinen Skulpturen ihre ganz eigene Anmutung.

Die glatten Platten legt er übereinander oder lässt sie einander nur an einem Punkt sporadisch berühren. Sie fügen oder falten sich zusammen, bewegen sich voneinander weg und definieren auf diese Weise eine eigene Dinghaftigkeit. Sie bilden (Schutz-)Räume im Raum, die dem Betrachter partielle Einblicke in das Innere erlauben. Die Formensprache seiner Arbeiten spielt mit dem Kanon der geometrischen Abstraktion und sprengt deren Ordnungsgefüge immer wieder auf. Wagner-Kutschker führt hierfür jedoch keine mathematischen Berechnungen durch, sondern erprobt die fragilen Skulpturen und die formalen Fragestellungen ähnlich wie ein Kunstturner, der er früher selbst war: "Auch wegen meiner sportlichen Vergangenheit reizt mich das Moment des labilen Gleichgewichts und deswegen mag ich eine gewisse Artistik in der Kunst, was auch Abstürze mit einschließt."

Auf Einladung des Förderkreises für Gegenwartskunst zeigt die Kunsthalle Bremen kürzlich entstandene Arbeiten des Bildhauers in einer Einzelausstellung.

Wolfgang Wagner-Kutschker
5. September bis 25. November 2012