Der Hund ist das älteste Haustier des Menschen und sein treuester Begleiter. Auch in der Kunst ist er allerorts anzutreffen. Bereits in Bildern vom Anfang der Menschheitsgeschichte nimmt der Hund neben Adam und Eva im Paradies seinen Platz ein. Die Werke zeigen, wie er seither als Wach-, Hüte-, Jagd- und Begleithund dient und in der Großstadt Straßen und Plätze belebt. Besonders die höfische Jagd entwickelte sich früh zu einem wichtigen Thema der Kunst.
Als Metapher der Zähmung der Natur durch den Menschen nimmt der Hund eine herausragende Rolle in der herrschaftlichen Repräsentation ein. Am augenscheinlichsten wird die enge Beziehung zwischen Mensch und Hund in den Bildern von Herrchen, Frauchen oder Kind mit Hund. Doch begegnen uns die Tiere nicht nur in der Rolle treuer Begleiter und drolliger Spielgefährten, sie streunen auch als Straßenköter umher oder verwandeln sich in furchteinflößende Monster.
Gerade Zeichnungen, Druckgraphiken, Ölskizzen und Aquarelle vermitteln eindrucksvoll die Vielfalt an künstlerischen Darstellungsmodi. Auf ihre Weise erforschen die Künstler mit außerordentlicher Beobachtungsgabe und geschickter Hand Fellstruktur, Anatomie und Bewegung von Hunden. Fein gesetzte, einzelne Pinselstriche, struppig-zerzauste Schraffuren und flüchtige Linien führen uns geschmeidige Windspiele, kräftige Bulldoggen, verspielte Spaniels, Terrier und Pudel lebendig vor Augen.
Das Kupferstichkabinett zeigt in seiner diesjährigen Sommerausstellung "Wir kommen auf den Hund!" die schönsten und interessantesten Hunde-Bilder. Dabei kann das Museum auf seine einzigartige Stärke bauen: Es besitzt die umfangreichste und thematisch breiteste Sammlung europäischer Kunst aus zehn Jahrhunderten in Deutschland. Die Ausstellung präsentiert in sechs Kapiteln eine große Bandbreite an Themen, die Kunst und Hund verbinden. Zu sehen sind Werke u. a. von Agostino Carracci, Albrecht Dürer, Rembrandt und Goya bis hin zu Adolph Menzel, Otto Dix, Pablo Picasso und Dieter Roth.
Wir kommen auf den Hund!
26. Juni bis 20. September 2015