Anscheinend ist es keine Zeitungsente – in Rumänien hat ein zu 20 Jahren Gefängnis verurteilter Mörder eine Klage wegen Betrugs, Vertrauensbruchs und Korruption gegen Gott (vermutlich den Vater, nicht den Sohn oder die Taube) eingebracht. Sie wurde unter anderem deshalb abgewiesen, weil dem Gericht der Aufenthaltsort des Beklagten nicht genannt werden konnte. Wer weiß, wo Gott wohnt? Aber warum hat der Rumäne dann nicht einfach den Stellvertreter Gottes auf Erden geklagt?
Wie der heißt und wo er wohnt, weiß man ja, der Bayer im Vatikan ist gerade in der letzten Zeit wieder aufgefallen, zuletzt mit der Wiederaufwertung der lateinischen Messe und noch mehr mit dem mit seiner ausdrücklichen Zustimmung vom Büro der Glaubenskongregation veröffentlichten Schreiben, in dem den Evangelischen klar gemacht wird, dass kirchliche Gemeinschaften wie die ihre nach der Lehre der Alleinseligmachenden eben "nicht "Kirchen" im eigentlichen Sinne genannt werden" können.
Ein paar so genannte Progressive wundern sich öffentlich über Ratzinger, der doch niemals ein Hehl daraus gemacht hat, dass er ein Reaktionär ist. Er hat ja immerhin unter anderem einem Exorzistenkongress die Wichtigkeit seiner Aufgaben (also der Vornahme von Teufelsaustreibungen) bestätigt und das Gerede des Wiener Kardinals Schönborn über Intelligentes Design ausdrücklich gelobt.
Es ist schon mehr als 100 Jahre her, dass Papst Leo XIII. feststellte: "Die Söhne der Finsternis verbreiten die falsche Anklage, dass die Kirche ein Gegner der wissenschaftlichen Forschung und des Fortschritts sei." Offenbar sind die Söhne der Finsternis wieder in den Schoss der Kirche zurückgekehrt.
Der Augsburger Bischof Walter Mixa verzapfte unlängst gegenüber der "Leipziger Volkszeitung", der Schulunterricht zur Evolutionstheorie habe "etwas Totalitäres" und die Evolutionslehre sei "auch und gerade aus Sicht der Wissenschaft unvernünftig". Da könnte was daran sein – zumindest im Vatikan gibt es offensichtlich weder Evolution noch Fortschritt.