Vorarlberger Kulturbericht 2023 erschienen

Der Kulturbericht des Landes Vorarlberg für das Jahr 2023 mit der Darstellung aller Förderausgaben in Kultur, Wissenschaft und Weiterbildung ist erschienen. Diese legten im Vergleich zum Jahr davor um sieben Prozent auf insgesamt 62,9 Millionen Euro zu. Es sei erfreulich, dass auch unter den schwierigen Rahmenbedingungen zahlreiche interessante und wertvolle Projekte umgesetzt und unterstützt werden konnten, kommentiert Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink. 

In der Aussendung wird darauf verwiesen, dass auch das Jahr 2023 von globalen Krisen und gesellschaftlichen Aufgaben geprägt gewesen sei, die auch den Kulturbereich beeinflusst hätten – die Konflikte in der Ukraine und in Nahost, der Klimawandel, die Entwicklung künstlicher Intelligenz und insbesondere die Teuerung. Das Land Vorarlberg sei vor der Aufgabe gestanden, die steigenden Kosten im Kulturbereich abzufedern und zugleich den Finanzhaushalt nachhaltig zu planen. "Wir können mit unseren Landesförderungen nicht alle Mehrkosten abdecken, aber einen Beitrag zu besseren Arbeits- und Einkommensbedingungen für Kunst und Kultur leisten", betont Schöbi-Fink. Das erhöhte Budget umfasse u.a. zusätzliche Mittel für Kunstankäufe, Auslandsprojekte und das Netzwerk Double Check für Kulturvermittlungsprojekte im Bildungsbereich, die auf Nachhaltigkeit setzen.

 Der Kulturbericht ziele darauf ab, Leistungen in Kultur, Wissenschaft und Weiterbildung zu würdigen und die Fördertransparenz durch klare Dokumentation der verwendeten öffentlichen Mittel zu erhöhen, so die Mitteilung. Geförderte Bereiche seien Jahres- und Projektbeiträge sowie Einzelförderungen für Museen, Baukultur, Heimatpflege, Literatur, Landeskunde, Musik, darstellende und bildende Kunst, Kunst am Bau, Film und Kino, Kulturinitiativen, Großveranstaltungen, internationalen Kulturaustausch sowie Stipendien und Preise.

Die Printausgabe des Kulturberichts 2023 wurde von der Grafikerin Yvonne Rüscher gestaltet. Das Umschlagmotiv kreierte die interdisziplinäre Künstlerin Sara Lisa Bals, die im Berichtsjahr 2023 einen Förderpreis für Kunst erhalten hat. Die Ehrenpreise gingen im Vorjahr an die Videokünstlerin und Musikerin Sabine Marte sowie die Musiker Klaus und Claudia Christa. Den Literaturpreis des Landes Vorarlberg erhielt 2023 Mathias Müller.

Prägend für die Arbeit der Kulturabteilung im Jahr 2023 sei die Arbeit an einem Update der bestehenden Kulturstrategie gewesen. Auftakt dafür war die bereits 2022 realisierte Kulturenquete, auf der von rund 300 Teilnehmer:innen die grundsätzliche Ausrichtung der Vorarlberger Kulturstrategie mit ihren zentralen Handlungsfeldern bestätigt wurde. Ein partizipativer Prozess mit mehreren Handlungssträngen und insgesamt über 600 Beteiligten mündete schließlich Ende 2023 in einem Update dieser Strategie, das insgesamt drei Publikationen umfasst und für die nächsten Jahre die strategischen Leitplanken bilden werde: Neben der „Dokumentation der Kulturenquete Vorarlberg 2022“ als inhaltliche Brücke zur vorangegangen Kulturstrategie (2016) sowie der „Kulturstrategie Vorarlberg 2023“, die die Handlungsfelder der Zukunft skizziert, ist als dritte Publikation eine Kurzfassung einer im Auftrag der Kulturabteilung erfolgten Studie zu „Lebens- und Einkommensverhältnissen Kunstschaffender in Vorarlberg“ zentral.

Die Erhöhung des Ankaufsbudgets für zeitgenössisches Vorarlberger Kunstschaffen sei eine von mehreren Maßnahmen, die direkt darauf reagiere und sich auch im Budget 2023 abbilde. Für die Kunstankaufsperiode 2022 bis 2024 wurden Andrea Fink und Isabella Marte als Kunstankäuferinnen bestellt. Im Jahr 2023 wurden mit einem Budget von 130.000 Euro von 14 Vorarlberger Positionen zeitgenössischer Kunst Arbeiten erworben, die die Sammlungsbestände ergänzen, Werkserien erweitern sowie jüngere KünstlerInnen durch Erstankäufe fördern.

Vorarlberg verfügt auch über innovative Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen, darunter vor allem die Fachhochschule Vorarlberg. Die Vorarlberger Musikschulen und die Stella Vorarlberg Privathochschule für Musik spielten eine zentrale Rolle in der Aus- und Fortbildung des musikalischen Nachwuchses und würden die Studierenden bestmöglich auf vielfältige und attraktive Berufswege vorbereiten, heisst es in der Aussendung weiters. Die Vorarlberger Bibliotheken seien niederschwellige Lernorte, die in den Regionen einen wichtigen Zugang zu Information, Bildung und Kultur böten.

All diese Einrichtungen sowie Vorarlberger Studierende, WissenschafterInnen oder Einrichtungen der Vorarlberger Erwachsenenbildung werden gemäss den Infos auf Grundlage des Kulturförderungsgesetzes vom Land Vorarlberg finanziell unterstützt. Sämtliche Förderungen seien im Kulturbericht transparent dargestellt.