Von Insel zu Insel in der Kvarner Bucht

23. März 2023 Martina Pfeifer Steiner
Bildteil

Diesmal eine Schiffspassage: ein vertretbarer Traumurlaub auf dem kleinen Traumschiff.

Kettenrasseln aus dem Schiffsbauch der Olmissum. Der Anker wird gelichtet. Hellwach springe ich aus dem Bett, in meine Flip-Flops, werfe das Strandkleid über. Nichts will ich versäumen. Sonnenaufgang. Ich eile aufs oberste Deck, da gibt es den besten Überblick. Der Kapitän und sein Maat – wirklich Brüder – sind ein eingespieltes Team, der eine löst flink die Taue, der andere manövriert das Schiff mit sanftem Schwung aus dem Hafen. Wir verlassen Krk. Eine schmucke Postkartenansicht zeigt uns die größte Stadt der gleichnamigen Insel mit der geschlossenen Häuserzeile und der imposanten Steinmauer des Kastells, dahinter die gepflegte Altstadt und quirliges Treiben, das ich am Vortag erkundete. Immer kleiner wird der Turm der Marienkathedrale. Der Himmel so weit und blau wie das Meer. Der Kapitän kennt die versteckten und wunderbarsten Buchten. Diesmal baden wir ein gemütliches Frühstück später in dunkelsmaragdblau. Wie kann es nur so schön sein!

Am nächsten sonnigen Morgen. Wir legen in Rab ab. Für mich die schönste Stadt dieser Inseln, es gibt sie auch schon seit mehr als 2000 Jahren. Auf den schroffen Felsenwänden sitzend, leuchten die vier, entlang der Stadtmauer aufgereihten romanischen Kirchtürme aus der Skyline heraus. Und kurz danach tauche ich diesmal ins unbeschreibliche Türkisblau.

Das Pfeifen und Dröhnen der eigenartigen, nie mehr verstummenden Meeresorgel – ein experimentelles Musikinstrument, dessen Töne durch die Wellenbewegung des Meeres unter großen Steinplatten erzeugt werden – von Zadar noch in den Ohren, die Musik zum ausgelassenen Tanz am in allen Farben changierenden Glasboden in den Beinen – sie haben hier ausufernd in die architektonische Gestaltung des öffentlichen Raums investiert – und einen unbeschreiblichen Sonnenuntergang im Gedächtnis, beobachte ich zur folgenden Morgenstunde, wie sich unser Schiff vom Nahbarkreuzschiff – es ist in jedem Hafen das selbe, auf dem noch immer Hochzeit gefeiert wird, wir grüßen einander schon – löst und ins Knallblau fährt.

Nach zwei wunderschönen Badestopps im kristallklaren Wasser der Buchten von Ilovik landen wir in Mali Lošinj. Beeindruckend ist dort das Museum des Apoxyomenos. Die antike Bronzestatue eines Athleten aus dem Ersten Jahrhundert konnte wie durch ein Wunder guterhalten am Meeresgrund geborgen werden. Das ganze Haus erzählt ausschließlich diese Geschichte der aufwändigen Restaurierung in einem architektonisch sehr gut ausformulierten Spannungsbogen, der im lichtweißen Raum mündet, wo Apoxyomenos einem Heiligtum gleich bestaunt werden kann. Noch einmal winke ich beim Auslaufen aus dem Hafen diesem bezaubernden Ort, es geht weiter nach Cres, der letzten Station vor unserem Ausgangspunkt.

Ich genieße auch die finale Etappe der Fahrt entlang der vielgerühmten zehn Kilometer langen Uferpromenade aus dem Jahre 1911, muss den Spaziergang nicht mehr machen, um alle wunderschönen historischen Prachtbauten von Opatija zu betrachten, weil ich auch das noch eindrücklich vom Schiff aus erleben kann.