Vögele Kultur Zentrum trifft auf Kunst(Zeug)Haus

Die Ausstellung "Sammlungen im Dialog" stellt erstmalig Werke aus dem Bestand des Vögele Kultur Zentrums und des Kunst(Zeug)Hauses einander gegenüber. Beide Sammlungen entstanden aufgrund privaten Engagements für die Schweizer Kunst der Gegenwart. Charles Vögele berief 1982 eine Expertenkommission ein, die eine Sammlung für das bereits bestehende Seedamm Kulturzentrum (dem heutigen Vögele Kultur Zentrum) in Pfäffikon/SZ anlegte. Ihr Ziel war es, einen möglichst breiten Überblick über die Schweizer Kunst seit den 1940er Jahren zu geben. Peter und Elisabeth Bosshard begannen 1970 ohne festes Konzept aber mit einer sicheren und kunstverständigen Intuition eine private Sammlung aufzubauen. Nachdem diese immer wieder an verschiedenen Orten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, gab man ihr 2008 mit dem Kunst(Zeug)Haus in Rapperswil-Jona ein permanentes Zuhause.

Der Dialog, in den beide Sammlungen nun treten, stellt Fragen nach Identität und Lebenswirklichkeiten, aber auch nach dem Bezug des Menschen zur Welt. Die Ausstellung zeigt künstlerische Auseinandersetzungen mit diesen Themen im Wandel der vergangenen 40 Jahre. In den 1970er Jahren wurde beispielsweise die Befragung der in der Gesellschaft verankerten Geschlechterrollen zum Gegenstand des Werks von Manon oder Urs Lüthi. Heute geschieht die Konfrontation mit dem Identitätsbegriff eher auf einer individuellen Ebene, wie bei Chantal Michel, die verschiedene Rollen annimmt oder Istvan Balogh, der sich historische Gemälde zu eigen macht. Auch die Sondierung der menschlichen Lebenswelten spiegelt unterschiedliche künstlerische Schwerpunkte: Auseinandersetzungen mit grossstädtischen Strukturen, wie bei Zilla Leutenegger oder mit der Familie, wie bei Annelies Štrba. In den ausgestellten Werken taucht immer wieder der Aspekt der "vermessenen Gesten" auf. Sie beleuchten beispielsweise unsere Vereinnahmung der Welt oder deuten wie bei Mario Sala auf die Absurdität des Lebens und die Fragilität unserer Wirklichkeit. Manuela Reissmann

Sammlungen im Dialog
3. Juli bis 25. September 2011