Verborgener Zauber Afghanistans

Der Appenzeller Fotojournalist Herbert Maeder bereiste Ende der 1960er Jahre Afghanistan. In seinen mehrmonatigen Aufenthalten hat er sich nie in der Rolle des Touristen gesehen, die Reisen waren vielmehr ein Stück Leben in Afghanistan. Eine Bergsteiger-Expedition im Nordosten von Kabul zu einer Gruppe noch unbestiegener Fünftausender war der Anstoss für Maeders erste Reise nach Afghanistan. "Ich suchte Berge, und fand Menschen".

Maeder zeigt uns ein Afghanistan in Metaphern der Vielseitigkeit und Widersprüchlichkeit. Seine Bilder leben, tragen Geschichten, und sind von einer Poesie, die nahe an der damaligen Wirklichkeit sind. Herbert Maeder regt mit seinem lebendigen Portrait Afghanistans an, dieses Land aus einem ungeahnten Blickwinkel zu entdecken. Mit seiner Kamera hat er jenen verborgenen Zauber Afghanistans festgehalten, der uns heute verloren scheint.

Die Ausstellung führt die Besucher mittels sieben Themenkreisen in die Bilderwelt von Herbert Maeder ein. Damit die topographische und thematische Orientierung in der afghanischen Gebirgslandschaft nicht verloren geht, liegen Land- und Textkarten auf, die den Weg auf poetische Art weisen. So ziehen die Besucher vorbei an der ockerfarbenen Landschaft, treffen Nomadenstämme und Hazaraz, werden Zeugen von Bozkashispielen, sehen moderne Studentinnen und westlich gekleidete Paschtunen und erfahren von einem Glauben, der von weltlichem Charakter ist.

Die Besucher befinden sich in einem Land im Aufbruch zur Moderne, das den Balanceakt mit der jahrhundertealten Tradition eindrücklich zu bewältigen scheint. Und wenn man zu Beginn der Ausstellung an den farbigen und schwarzweissen Fotografien vorbeigeht, dann sind es zum Schluss plötzlich die Karawanen, die vor dem geistigen Auge vorbeiziehen. Die Ausstellung wird mit völkerkundlichen Objekten, die mit Maeders Bilderwelt in Dialog stehen, abgerundet.

Verborgener Zauber Afghanistans
14. Februar bis 13. Juni 2010