Utopie Gesamtkunstwerk

16. Mai 2012
20.01.2012 bis  20.05.2012
Bildteil

Die Ausstellung "Utopie Gesamtkunstwerk" präsentiert einen zeitgenössischen Blick auf die historische Idee des Gesamtkunstwerks. Mit gebotener Skepsis greifen Künstler diese historische Denkfigur heute wieder auf und hinterfragen damit auch die Geschichte der Moderne kritisch: Mit dem Umbruch der Avantgarde nach 1918 und den Werktheorien von Schwitters, Duchamp oder Artaud trat in der Kunst ein ganzheitliches und gesellschaftskritisches Denken in Kraft.

Die ursprünglich rein ästhetische Idee des Gesamtkunstwerks erfuhr dadurch eine Neudefinition, die über sozial- und institutionskritische Kunst auf eine Erneuerung der Gesellschaft abzielte. Gesellschaftliche Entwicklungen wie Neoliberalisierung, Standardisierung und Funktionalisierung, aber auch die politische Neuordnung nach dem Fall des Eisernen Vorhangs oder die Ereignisse des 11. September wirken sich heute auf soziale Dynamiken aus und sorgen für Verunsicherung. Der Wunsch, diese Gesellschaft wieder lebenswerter zu machen, und die Frage, welche Lebensmodelle noch oder wieder möglich sind, stehen deshalb auch zunehmend im Brennpunkt künstlerischen Interesses.

Anhand von über 50 nationalen und internationalen Positionen wird in Utopie Gesamtkunstwerk die Kunst nach 1960 zu den Möglich- oder Unmöglichkeiten befragt, die übrig gebliebenen Fragmente der Idee des Gesamtkunstwerks neu zu lesen. In einem übergreifenden Display hat die Künstlerin Esther Stocker für Utopie Gesamtkunstwerk eine Bühne für Arbeiten von Künstlern wie Walter Pichler, Constanze Ruhm, Hans Hollein, Joseph Beuys, Valie Export, Liam Gillick, Una Szeemann, Jason Rhoades, Gerwald Rockenschaub, Thomas Hirschhorn oder Christoph Schlingensief geschaffen.

Utopie Gesamtkunstwerk
20. Januar bis 20. Mai 2012

21er Haus
Schweizergarten, Arsenalstraße 1
A-1030 Wien

Öffnungszeiten:
Mi bis So 10 – 18 Uhr