US-Antrag: Polen lehnt Festnahme von Regisseur Polanski ab

30. Oktober 2014
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Laut dem stellvertretenden Außenminister Rafal Trzaskowski sieht Polen keinen Grund, den Starregisseur Roman Polanski (81) festzunehmen und an die USA auszuliefern. "Ja, die amerikanische Staatsanwaltschaft ist ausgesprochen entschlossen", sagte Trzaskowski gegenüber dem Nachrichtensender TVN 24 zu Berichten, dass die US-Justiz eine entsprechende Bitte an Polen gerichtet habe. Wegen eines lange zurückliegenden Sexualdelikts wird in den USA noch immer gegen Polanski ermittelt.

Die Tat gelte in Polen mittlerweile als verjährt, erklärte der polnische Aussenministerstellvertreter. Zudem habe das amerikanische Hilfsersuchen "Formfehler" und müsse daher neu gestellt werden. "Wir können jemanden ausliefern, wenn das Verbrechen auch in Polen weiter verfolgt wird, und das ist nicht der Fall."

Polanski war vor wenigen Tagen zur Eröffnung des Museums der Geschichte der polnischen Juden nach Warschau gereist. Der in Frankreich geborene Sohn polnischer Juden hatte als Kind den Holocaust im Krakauer Ghetto überlebt und an der renommierten Filmhochschule in Lodz studiert. Medienberichten zufolge plant er erneut ein Filmprojekt mit Dreharbeiten in Polen.