Jeanloup Sieff wurde am 30. November 1933 in Paris als Kind aus Polen stammender Eltern geboren. Mit 14 Jahren begann er zu fotografieren, nachdem er eine Kamera zum Geburtstag geschenkt bekommen hatte. Er wollte jedoch Filmregisseur werden, gab aber die Filmpläne rasch auf und arbeitet seit 1954 als freier Fotograf.
Zunächst hatte er eine Anstellung bei der Zeitschrift »Elle«, 1961 ging er nach New York, wo er bis 1966 lebte und arbeitete. Zurück in Paris fotografierte er für zahlreiche Zeitschriften (»Vogue«, »Harper"s Bazaar«, »Paris Match« etc.), machte Bücher sowie Ausstellungen. Am 20. September 2000 verstarb er.
Jeanloup Sieff photographierte Mode für alle wichtigen Zeitschriften wie »Harper"s Bazaar«, »Glamour«, »Esquire«, »Look«, »Vogue« oder »twen« in den USA und Europa. Sieff ist außerdem ein gefeierter Aktphotograph. Eines seiner Stilmittel ist der Weitwinkel, der seinen Akten eine Art von Traumverlorenheit gibt und eine gewisse Distanz der nackten Modelle suggeriert, obwohl sie oftmals den Blick direkt auf den Betrachter richten.
Weniger bekannt sind seine exzellenten Landschaftsphotographien, die zeigen, wie virtuos Sieff die Texturen von Holz und Schilf einerseits und Silhouetten, Schatten und Himmelszeichnung andererseits in der Schwarz- Weiß-Aufnahme zur Geltung bringt.
Die Ausstellung im NRW-Forum, die aus dem Fundus, den seine Witwe Barbara verwaltet, gespeist wird, zeigt viele unveröffentlichte Fotos, zum großen Teil vintage prints, aber auch Fotos, die für die Ausstellung neu abgezogen werden. Sie zeigen seine Meisterschaft in der Modefotografie, aber auch zahlreiche Portraits und viele Augenblicke voller hintergründigen Humors ... eine Hommage an einen der ganz Großen der Fotografie. In die großen Abschnitte seiner Biografie – beginnend in den 1950er Jahren bis zum Jahr 2000 – zeigt die Ausstellung das Werk eines Fotografen, der prägend auf ganze Generationen gewirkt hat. Und das in vielen Bereichen; in der Mode wie im Bereich der Aktfotografie, der Portraitfotografie oder der Landschaftsfotografie.
Jeanloup Sieff: Inédits - Unveröffentlichtes
26. Mai bis 26. August 2007