Über das Wasser

Nach den Erfolgen von "Van Gogh", "Monet und Camille" und zuletzt "Paula in Paris" lockt die Kunsthalle Bremen im Sommer mit einem weiteren Ausstellungshighlight: "Über das Wasser – Gustave Caillebotte. Ein Impressionist wieder entdeckt" ist die erste Einzelausstellung des französischen Malers in Deutschland. Impressionistische Gemälde Caillebottes rund um das Thema Wasser zeigt die Kunsthalle im Zusammenspiel mit Bootsmodellen sowie Konstruktionsskizzen des Künstlers.

Als einer der herausragenden Sammler impressionistischer Gemälde und als Mäzen seiner Künstlerfreunde Claude Monet, Auguste Renoir und Camille Pissarro ist Gustave Caillebotte (1848-1894) bereits bekannt. Die Würdigung seines künstlerischen Werks als Maler der modernen Metropole Paris hingegen setzte erst in den letzten Jahren mit Ausstellungen in Paris, Chicago und London ein. In Kooperation mit dem Museum Ordrupgaard bei Kopenhagen stellt die Kunsthalle dem deutschen Publikum nun erstmals den Künstler Caillebotte vor. Dabei wird ein Thema untersucht, das Caillebotte besonders inspirierte: Szenen am Wasser.

Aus dem wohlhabenden Pariser Bürgertum stammend, studierte Caillebotte zunächst Jura, besuchte dann die École des Beaux-Arts und schloss sich schon früh der Gruppe der Impressionisten an. Neben urbanen Szenen und großstädtischer Architektur malte er, fasziniert von Lichtreflexen und der bewegten Oberfläche, auf dem Gut seiner Eltern in Yerres und später in Petit Gennevilliers an der Seine immer wieder das Wasser. Der Maler war ein passionierter Wassersportler, konstruierte sogar Segelboote, die er in seiner eigenen Werft bauen ließ und die wichtige Bildmotive wurden.

Sonntagsausflügler an der Seine malte er ebenso wie Wassersportler in Ruder- und Segelbooten. Kühne Perspektiven und überraschende Bildkompositionen, von denen auch Caillebottes Umsetzungen städtischer Motive geprägt sind, finden sich ebenso in seinen Wasserlandschaften wieder.

Die Ausstellung präsentiert rund 50 Werke aus internationalen Museen und Privatsammlungen, darunter selten gezeigte Gemälde und Zeichnungen. Zeitgenössische Fotografien, Konstruktionsskizzen und Halbrumpfmodelle seiner wichtigsten Segelyachten sind den Gemälden gegenübergestellt und belegen nicht nur Caillebottes bedeutende Rolle in der Geschichte des Segelns sondern vermitteln eindrucksvoll beide großen Leidenschaften des Künstlers: die Liebe zum Wassersport und jene zur Malerei.

Caillebotte gehörte schon früh zur Kerngruppe der Impressionisten, mit denen er seit 1876 ausstellte. Mit den Bremer Bildern von Monet, Pissarro, Renoir, Manet, Cézanne und Degas sowie Briefauszügen wird zudem das künstlerische und freundschaftliche Beziehungsgeflecht unter den impressionistischen Malern dargestellt, zu denen Caillebotte bis zu seinem Tod 1894 enge Kontakte pflegte.


Über das Wasser – Gustave Caillebotte
29. Juni bis 5. Oktober 2008