Traumland Alpen

Seit der "Entdeckung der Alpen" im 18. Jahrhundert und ihrer bis heute andauernden "Eroberung" durch eine städtische Zivilisation, veränderte sich das Verhältnis zwischen Mensch und Natur grundlegend. Der anfängliche Respekt und die Bewunderung der Erhabenheit der Bergwelt (dem "Sublimen") wich zusehends einer hemmungslosen Ausnutzung durch den alpinen Massentourismus, als auch durch die grenzenlose Vermarktung ihres Abbilds, etwa in Form von Panoramen und Erlebniswelten auf Weltausstellungen und Vergnügungsparks, wie z.B. "Dreamland" auf Coney Island bei New York. Die Architektur ist Spiegel dieser wechselhaften Beziehung.

"Traumland Alpen" stellt exemplarisch 22 Projekte aus den vergangenen 100 Jahren vor, als konkrete Beispiele für das Entwerfen in den Alpen. Ob sie nur projektiert oder auch gebaut wurden, spielte bei der Auswahl keine Rolle. Viele Projekte nehmen auf diese Weise zum ersten Mal dreidimensionale Formen an, die manchmal lediglich auf freien Interpretationen visionärer Zeichnungen verschiedener Architekten basieren. Der Reigen utopischer und visionärer Projekte reicht von der Lebensreform-Kolonie auf dem Monte Verità (um 1900), den Entwürfen für Sanatorien, Hotels und Seilbahnstationen von Henry Jacques Le Même, Adolf Loos, Franz Baumann, Gio Ponti, Charlotte Perriand und Jean Prouvé bis zum "Biwak"-Projekt von Ross Lovegrove (2009).

Die Wanderausstellung ist in Kooperation zwischen der École Nationale Supérieure d’Architecture ENSA de Versailles und dem Archiv für Baukunst der Universität Innsbruck konzipiert worden.


Traumland Alpen
Utopische Projektionen und Projekte
30. Mai bis 7. September 2014