Tiroler Landesmuseum übernimmt Paul Flora-Bibliothek

Das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum hat die Bibliothek des 2009 verstorbenen Künstlers Paul Flora übernommen. Der Kustos der Bibliothek des Ferdinandeum und sein Team haben den seit sechs Jahren unangetasteten Bestand im ehemaligen Wohnhaus Floras auf der Hungerburg in Augenschein genommen, sorgfältig verpackt und fachgerecht ins Museum transportiert.

Unter den rund 6.000 Büchern gibt es interessante Exemplare mit Widmungen von zeitgenössischen Persönlichkeiten wie Marion Gräfin Dönhoff, Friedrich Dürrenmatt, Christoph Ransmayr, Tomi Ungerer und Martin Walser. Über 150 Plakate, aber auch Fotos, Postkarten und Kalender gehören zum übernommenen Bestand. Von großer Bedeutung sind Floras Vorlagenbücher sowie einige Originale, die der Künstler in der privaten Bibliothek verwahrte.

Einige Briefe von Freunden und Geschäftspartnern, aber auch Floras persönliches Briefpapier, zahlreiche Vinyl-Schallplatten, CDs und Videokassetten wurden geschlossen übernommen. Liebevoll hatte Flora in seinen Regalen sowie auf seinem Schreibtisch Erinnerungsstücke und Geschenke platziert. Ein Totenkopf - ein Präsent von Anton Christian, bunte Glaskugeln aus Venedig sowie diverse Raben als Dermoplastik oder aus Kunststoff, stechen heraus. Floras Bibliothek zeugt von einem dichten Beziehungsnetz von Menschen, die ihm wichtig waren.

Insgesamt beläuft sich der Bestand auf rund 10.000 Objekte. Dieser wird aktuell in der Bibliothek des Ferdinandeum sukzessive gesichtet, dokumentiert und in die Sammlungen der Tiroler Landesmuseen integriert. Die Bücher und Objekte werden mit einem eigenen Flora-Stempel versehen, um deren Provenienz zu verdeutlichen. Die Ersterfassung des Bestandes wird rund 500 Arbeitsstunden in Anspruch nehmen.