Thomas Julier – "Hunter in the Void" - im Kunsthaus Glarus

Im Mittelpunkt der Ausstellung "Hunter in the Void" steht eine Installation aus Bewegungssensoren, die mit Kameras versehen sind und eine Art Feedback-Loop bilden. Darin versteckte Köder locken heimische Tiere zu den Kameras, die innerhalb und ausserhalb des Kunsthauses platziert sind. Bei Bewegungsaktivität zeichnen die Kameras ein Video auf, von dem ein Livestream im Oberlichtsaal der Ausstellungsräume projiziert und zur Bildfalle wird.

Perforationen in den Glasscheiben machen das Gebäude durchlässig und damit für Tiere während der gesamten Ausstellungsdauer begehbar. Das Kunsthaus wird zur Kameraapparatur, die Tiere werden zu Kunstfiguren und ihr eigentliches Wesen entzieht sich dem Betrachter. Licht spielt eine zentrale Rolle in der Ausstellung.

"Hunter in the Void" ist eine Versuchsanordnung der Interaktion zwischen Tier und Kamera, die in einem bestimmten Tagesrhythmus stattfindet. Dafür greift Thomas Julier in den gewohnten Rhythmus des Kunsthauses ein: Er verändert die normierten Öffnungszeiten des Museums und passt sie dem Sonnenstand entsprechend an. Das Kunsthaus wird täglich wechselnd jeweils zwei Stunden vor bis zwei Stunden nach Sonnenuntergang während der Zeit der Dämmerung geöffnet sein.


Thomas Julier – Hunter in the Void
4. September bis 27. November 2016