Architektur prägt mit ihren gebauten Ergebnissen die Gesellschaft in der sie entsteht. Gleichwohl hat sich diese Disziplin in den letzten Jahrzehnten nur am Rande mit der Frage nach ihrer sozialen Relevanz befasst: Globale Konflikte, politisch und ökologisch bedingte Migrationen, Überbevölkerung und explosive Slumbildung hatten bis vor kurzem weder in Architekturschulen noch in Architekturbüros einen zentralen Stellenwert bei der Recherche, Planung und Ausbildung.
Doch eine kleine Zahl von Architekten engagiert sich gegenwärtig aus eigener Initiative mit der Konzeption und Umsetzung von Projekten, die den Gesellschaftsschichten unmittelbar zugutekommen, die üblicherweise keinen Zugriff auf qualifizierte Entwerfer haben. Sie verleihen damit der schon in der modernen Architektur erhobenen Forderung nach einer Verbindung von Ethik und Ästhetik eine neue Bedeutung.
Mit der Ausstellung "Think Global, Build Social! - Bauen für eine bessere Welt" präsentiert das Deutsche Architekturmuseum 22 innovative Positionen, die ein neues Verständnis von der gesellschaftlichen Rolle von Architektur vermitteln. Die präsentierten Architekten sind dabei planende und gestaltende Aktivisten, die sich und ihre Kenntnisse in den Dienst der Gesellschaft stellen. Die von ihnen realisierten Bauten sind ökologisch und sozial zugleich und zeigen dauerhaft positive Wirkungen.
Die von Andres Lepik kuratierte Ausstellung lässt den Besucher anhand von großformatigen Fotografien und Plänen sowie Modellen, Videos und originalen Materialproben die ausgewählten Beispiele sozial engagierter Architektur erleben. Anlässlich der Ausstellung erscheint eine umfangreiche Themenausgabe von ARCH+ mit Beiträgen von Andres Lepik, Frei Otto, Elke Krasny, Aram Ziai, Peter Cachola Schmal und Dietmar Steiner in Deutsch und Englisch sowie zahlreichen Fotos und Plänen. Eine Ausstellung des Deutschen Architekturmuseums in Kooperation mit dem Architekturzentrum Wien.
Think Global, Build Social!
Bauen für eine bessere Welt
8. Juni bis 1. September 2013