Thierry Feuz - Atlas

Gute Kunst besitzt eine gekonnte Ästhetik und einen herausfordernden Inhalt, der bei einem kurzen Hinblicken fasziniert und zugleich eine längere Reflexion erlaubt, die jedoch nie abschließend ist. Bei der Betrachtung von Thierry Feuz" Arbeiten öffnen sich diese Welten. Ob blumenähnliche Gebilde in einem explodierenden Farbenrausch oder Abstraktion mit biomorphem Formenreigen - das Auge und die Empfindungen suchen und finden laufend neue Eindrücke.

Die Bilder könnten als Mikrokosmos mit Kleinstlebewesen, gewissermassen als Ursprung des Lebens, oder als Mesokosmos mit Blumen, bei denen man nicht sicher ist, ob sie erblühen oder verwelken, oder aber als Makrokosmos, als Universum mit unendlichen Galaxien, pulsierenden Sternen und vorbeiziehenden Asteroiden, gesehen werden. Dabei ist die Ambivalenz allgegenwärtig, denn in den prächtigen Bildern sind gewaltige Themen wie Schönheit und Tod oder Werden und Vergehen enthalten.

Technisch sind die Bilder eine große Herausforderung. Sie müssen liegend, das bedeutet, in der Horizontalen gemalt werden. Auf eine flüssige Lackschicht erfolgt ein gezielter Einsatz von Farben und einer erweiterten Werkzeugpalette, nebst Pinseln und Spachteln auch Stäbe, Spraydosen und Luftdüsen. Bei diesem Verfahren gibt es keine Korrekturmöglichkeit: Was einmal gemalt wurde, ist für die Ewigkeit bestimmt.

Thierry Feuz - Atlas
21. Juni bis 31. Juli 2013