Tarkowskis "Andrej Rubljow" im Kunstmuseum Liechtenstein

Der Filmclub im Kunstmuseum zeigt am Donnerstag, 22. Oktober, um 20 Uhr "Andrej Rubljow" von Andrei Tarkowski, ein epochales Meisterwerk der Filmgeschichte. In unvergesslichen Tableaus schildert der Film die Lebensgeschichte des malenden Mönchs Rubljow (Anatolj Solonizin), der als Schüler des Griechen Theophanes mit seiner Ikonenmalerei stilbildend werden sollte.

Tarkowski zeichnet ein Künstlerleben inmitten eines brutalen mittelalterlichen Umfelds und denkt dabei über das Verhältnis von Kunstschaffenden und Gesellschaft nach. Er plädiert für die Freiheit von Mensch und Kunst. Auch wenn er das Mittelalter inszeniert – Tarkowski spricht von seiner Gegenwart. Und auch wenn er von der Gegenwart spricht, haben seine Filme etwas Transzendentes an sich.

Der in acht Kapitel gegliederte, monumentale Film zeigt den legendären Ikonenmaler Rubljow (etwa 1360–1430) als humanistischen, aufgeklärten Künstler an der Schwelle zur Neuzeit, der mit einer unerbittlichen Staatsmacht konfrontiert wird. Nach seiner Erstaufführung 1966 in Moskau wurde der Film verboten mit der Begründung, er zeichne ein verzerrtes und negatives Bild des mittelalterlichen Russland. Trotz sowjetischen Protests wurde er 1969 in Cannes gezeigt und mit dem Preis der internationalen Filmkritik ausgezeichnet.


Donnerstag, 22. Oktober 2015, 20 Uhr:
"Andrej Rubljow" von Andrei Tarkowski