So ein junger Hüpfer!

2. Februar 2011 Rosemarie Schmitt
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Ein hervorragendes Instrument, und Maximilian Hornungs Cello ist zweifellos ein solches, ist noch kein Garant für gute Musik. In der Hauptsache verantwortlich für die Musik ist noch immer der Musiker. Das Hornung weiss, was zum guten Ton gehört, ist unüberhörbar. Der 24jährige gibt uns mit seiner ersten CD "Jump" eine Kostprobe seines Könnens.

Der junge Hüpfer "jumpt" durch die Musikgeschichte. Ob Skrijabin, Bach, Debussy, Bridge, Villa-Lobos, Schubert oder Charlie Chaplin, Hornung trifft immer den richtigen Ton, und das meine ich nicht nur in musikwissenschaftlicher Hinsicht. Seine Musikalität ist beeindruckend und sein Cellospiel klingt selbstverständlich, leicht, instinktiv und brilliant. Daß hinter solch einer Leistung viel Fleiß, ein jahrelanges Studium und ein immenses Durchhaltevermögen steckt, vermittelt er nicht ansatzweise. Wenn man wie ich über Jahre hinweg versuchte, die wundervolle, warme und gefühlvolle "Saite" eines Cellos erklingen zu lassen, dann kann man nicht anders, als Maximilian Hornung Beifall sowie Anerkennung zu zollen und sein Cellospiel zu bewundern.

Ich gestehe, daß ich die CD "Jump" recht kleingläubig und kritisch zu hören begann. Vielleicht lag es an den Vorschußlorbeeren, vielleicht auch daran, daß ich schon so viele "Cellospielereien" gehört habe. Nach den ersten beiden Titeln, Skrijabins Romance und der Serenade von Frank Bridge, dachte ich mir noch "na ja, eine kaputte Uhr geht schließlich auch zweimal am Tag richtig...". Doch dann saß ich nur noch da, gebannt und verzaubert und genoß. Dieser Cellist ist in der Tat außergewöhnlich.

Es scheint, als sei diese einer meiner kürzesten Rezensionen, doch viel mehr möchte ich zu dieser Aufnahme gar nicht sagen. Hören Sie sich Maximilian Hornung an, und Sie verstehen. Verstehen und geniessen.

Man wird noch viel hören von diesem noch jungen "Hüpfer". Noch viel Gutes und Aussergewöhnliches! Bis dahin freuen wir uns über sein Debüt-Album "Jump", das bei Sony-Classical erschien, und das zu hören ich nicht überdrüssig werde.

Herzlichst,
Ihre Rosemarie Schmitt