Schönsein ist wichtig

31. Oktober 2008
21.09.2008 bis  02.11.2008
Bildteil

Ein leerer Raum. Eine Szene nach dem Fest. Die Gäste haben den Schauplatz bereits verlassen. An der Decke eine Discokugel. Der Geruch der eben noch herrschenden Ausgelassenheit erfüllt den Raum. In der Mitte des Raumes ein verlorener Damenschuh. Wem gehört er? Wer hat ihn verloren? Warum wurde er verloren? Und warum hier? Was ist passiert? Die Szenerie erinnert an das Märchen des Aschenputtels aus der Sammlung der Gebrüder Grimm, in dem fortan nach der Besitzerin des Schuhs gefahndet wird. Sitzt die rechte Braut noch daheim?

Alfredo Barsuglia stellt in seiner Installation die Frage nach der Dauerhaftigkeit von Glamour und Starkult. Welche sind die Mechanismen für die Akzeptanz von Schönheit? Er spielt mit den Stilelementen des Märchens ebenso wie mit erotischen Anspielungen und Seitenblicken in die Welt des Showbiz. Nichts ist sicher. Außer: Schönsein ist wichtig. Schönsein mit Ablaufdatum. Barsuglia, der vielen durch seine Portraits von Mädchen und Jungen, welche mit Produkten aus der Zahnhygiene ausgestattet sind, bekannt ist, hinterfragt mit seiner Ausstellung, vom 21. September bis 2. November 2008, im Gironcoli Museum, nicht nur gängige Schönheitsideale, sondern auch die Stabilität unserer Grundbedürfnisse.

Wie Bruno Gironcoli, der in seinen Skulpturen Gegenstände des alltäglichen Lebens wie Schaufel oder Besen einarbeitet, beschäftigt sich Alfredo Barsuglia in seinen Zeichnungen und Malereien immer wieder mit einem ganz banalen Akt: dem ritualisierten Akt der Mundhygiene. Kann Zähneputzen Kunst sein? Schönsein ist wichtig. Zähneputzen auch.


The Importance of Being Beautiful
21. September bis 2. November 2008
täglich geöffnet von 10 – 17 Uhr

Gironcoli Museum
Buchberg 1
A-8222 St. Johann bei Herberstein