Matthias Frick entwickelte mit seinen Zeichnungen und malerischen Papierarbeiten ein komplexes Weltgebäude: eine persönliche Kosmologie, in deren Tiefgründigkeit ein feinfühliger Humor verborgen liegt.
Frick selbst verortete sein Werk im Umfeld der "Art Brut". Dabei kehrte er das Selbstverständnis dieser "Outsider-Kunst" um, indem er sie als Wegweiser zu einer neuen Kunstauffassung sah. Monika Jagfeld, Direktorin des Museums im Lagerhaus, St. Gallen, schreibt: "… und bringt damit nicht nur die Art Brut ganz selbstverständlich in den 'professionellen' Kunstdiskurs ein, sondern zugleich auch sein eigenes künstlerisches Schaffen!"
Matthias Frick (1964 Zürich – 2017 Eschen, Liechtenstein) besuchte von 1981 bis 1984 die F+F Schule für experimentelle Gestaltung in Zürich, wo er Meisterschüler bei Hermann Bohmert war. Nach längerer Pause aufgrund einer psychischen Erkrankung fand er ab 1993 in der Werkstatt des Heilpädagogischen Zentrums in Schaan zu seinem künstlerischen Schaffensdrang zurück. Von 2001 bis zu seinem überraschenden Tod arbeitete er freischaffend. Tagtäglich zeichnete er mit Bleistift, Buntstift oder Tusche Blatt um Blatt.
Mit seinen Werken betrachtete und untersuchte Frick Lebenszusammenhänge, Zuordnungen und Kreisläufe. Sein Schaffen ist ein kontinuierlicher Versuch, die Welt in all ihrer Fülle und Verschiedenartigkeit zu durchdringen und zugleich ein Suchen nach Ordnung und Struktur.
Die Präsentation, deren Titel einer der Zeichnungen entnommen ist, zeigt Werke Fricks im Kontext weiterer Künstlerinnen und Künstler der Sammlung. Drei inhaltliche Stränge seines Werkes bilden die Leitfäden für die dialogische Gegenüberstellung mit Werken von Anne Marie Jehle, Matt Mullican und André Thomkins: die kosmologische Vorstellungswelt, die Arbeit an der eigenen Biografie und der feinsinnige und humorvolle Umgang mit Sprache.
Im Kontext der Sammlung: Matthias Frick
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1. April bis 7. August 2022
Kuratiert von Christiane Meyer-Stoll.