Roman Signer (*1938, Appenzell, CH, lebt in St.Gallen, CH) gehört zu den bedeutendsten Schweizer Gegenwartskünstlern. Mit seinen ephemeren Aktionen, auch genannt «Zeitskulpturen», die explosive wie auch leise Töne anschlagen können, hat er seit den 1970er-Jahren wesentlich zur Erneuerung des Skulpturbegriffs beigetragen.
Vor rund dreißig Jahren hatte Signer sich für einen Atelieraufenthalt am Istituto Svizzero in Rom beworben – leider ohne Erfolg. Sein Dossier umfasste eine Auswahl von Schwarzweiß-Fotografien aus den 1970er- und 1980er-Jahren, die der Künstler zu dokumentarischen Zwecken selbst aufgenommen hatte und die frühe Skulpturen in seinem Atelier oder im Außenraum zeigten. Einige der Motive sind mittlerweile ikonisch und oft gezeigt worden, andere sind Neuentdeckungen. Es finden sich darunter technisch anmutende, sehr poetische oder humorvolle Arrangements.
Mit Requisiten wie Sand, Regenschirm, Eimer oder Sprengkörper, die heute typisch sind für Signer, zeigen die Aufnahmen das unerschöpfliche, ästhetische und symbolische Potential alltäglicher Materialien und Prozesse, das der Künstler bis heute und immer wieder überraschend auslotet.
Nachdem das Konvolut Mitte dieses Jahres – eine schönen Fügung der Geschichte – doch noch im Istituto Svizzero in einer Einzelausstellung von Signer zu sehen war, wird die erst zweite umfassende Präsentation dieser raren Werke sowie eine Auswahl von Super-8- Filmen im Haus 2226 in Lustenau zu sehen sein.
>**Roman Signer "Fotografie und Super-8-Filme"**
Eröffnung: Freitag, 19. Oktober 2018 | 19 Uhr
Ausstellung bis März 2019