Revolution!

8. September 2012
23.06.2012 bis  16.09.2012
Bildteil

Der Maler Wilhelm Kleinenbroich ist ein typischer Zeitgenosse des 19. Jahrhunderts: Geboren vor 200 Jahren am 12. April 1812 im französischen Köln, aufgewachsen im preußischen Köln der Restauration, aktiv in der Revolution von 1848, in der inneren Emigration während der folgenden Reaktion, versöhnt er sich zuletzt mit seinem Heimatland und stirbt am 21. Juni 1895 als angesehener Bürger des wilhelminischen Kaiserreichs.

Die Malerei erlernt Kleinenbroich bei Simon Meister und bildet sich in Düsseldorf weiter fort. In Köln engagiert er sich für die unteren sozialen Klassen, 1848 ist er Gründungsmitglied des Kölner Arbeiter-Vereins. Seine Sympathien gehören den Revolutionären, auch wenn er Gewalt ablehnt. Nach der gescheiterten Revolution sich Kleinenbroich zurück und lebt von Dekorations- und Porträtmalerei für den Kölner Mittelstand.

In seiner Heimatstadt ist er ein angesehener Künstler, das Kölner Bürgertum schätzt ihn zudem als Ausstattungsmaler seiner neu errichteten Villen. Nach den siegreichen preußischen Kriegen und der deutschen Einheit 1871 söhnt er sich mit der preußischen Monarchie aus und wird 1872 mit offiziellen Aufträgen für Siegesfeiern und den großen Rosenmontagszug "Sieg und Frieden" geehrt.

Die Retrospektive im Kölnischen Stadtmuseum zeigt erstmals das gesamte Spektrum seines künstlerischen Schaffens: Karnevalsdekorationen von 1835, Porträts aus Museums- und Privatbesitz, sozialkritische Bilder und der Rosenmontagszug des Jahres 1872. Im Mittelpunkt steht eine der seltenen erhaltenen schwarz-rot-goldnen Fahnen von 1848 mit Kleinenbroichs Grafiken und Aquarellen zur Revolution in Köln, aus den Beständen des Kölnischen Stadtmuseums.

Revolution!
Dem Maler Wilhelm Kleinenbroich zum 200. Geburtstag
23. Juni bis 16. September 2012

Kölnisches Stadtmuseum
Zeughausstraße 1–3
D- 50667 Köln