Rama und Sita – Indiens schönste Liebesgeschichte

14. Oktober 2012
21.04.2012 bis  21.10.2012
Bildteil

Das Kölner Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt zeigt vom 21. April bis zum 21. Oktober 2012 die Sonderausstellung "Rama und Sita – Indiens schönste Liebesgeschichte", die vom Museum Rietberg in Zürich erarbeitet wurde. 87 kostbare Bilder aus der Zeit zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert schildern Episoden aus dem Ramayana. Das berühmte indische Epos berichtet von den Erlebnissen des göttlichen Kronprinzen Rama, der mit seiner Frau Sita aufgrund einer Hofintrige in die Verbannung ziehen muss.

Dieses in Sanskrit verfasste Heldengedicht in 24.000 Doppelversen wird dem legendären Poeten Valmiki zugeschrieben und ist bis heute die populärste südasiatische Dichtung. Die "Geschichte Ramas" bildet einen wichtigen Teil der hinduistischen Religion und wurde im Laufe seiner über 2000-jährigen Tradierung in zahlreichen Versionen und in verschiedenen Sprachen adaptiert. Die Ausstellung folgt der Chronologie des Ramayana, dessen Schauplätze visuell umgesetzt, akustisch untermalt, begehbar und sinnlich erfahrbar sind. Den Ausgangspunkt bildet die Stadt Ayodhya, aus der Kronprinz Rama von seinem Vater in die Verbannung geschickt wird.

Die in der Ausstellung gezeigten Malereien gehören zu den poetischsten Umsetzungen des Ramayana und geben Einblick in die verschiedenen Stile der Maler am Mogul-Hof, in den lokalen Fürstentümern Rajasthans und in der am Fuße des Himalayas gelegenen Pahari-Region. Bemerkenswert ist die genaue Textkenntnis der Künstler, die in einer präzisen Umsetzung des Epos in der Malerei erkennbar ist. Zu den prunkvollsten Exponaten der Ausstellung gehören vier Bildserien, die Ende des 16. Jahrhunderts für die Mutter von Kaiser Akbar angefertigt wurden. In der kleinen Residenzstadt Guler in der Pahari-Region, entstand die wohl detail- und einfallsreichste visuelle Umsetzung des Epos: das kleine Ramayana aus Guler von 1775/80. 16 hochkarätige Exponate dieser Serie bilden das Zentrum der Ausstellung.

Die Miniaturen stehen auf Staffeleien innerhalb einer begehbaren Installation aus beleuchteten Raumkörpern mit vergrößerten Bilddetails. Diese erlaubt es den Besuchern, in die Welt des Ramayana einzutauchen und sich zu den wichtigsten Schauplätzen des Epos zu begeben. Als ob man selbst Teil der Geschichte würde, folgt man der in sieben Büchern angelegten Erzählung und erlebt, wie Ramas geliebte Frau Sita von einem Dämon entführt wird. Mit Hilfe einer Armee von Waldtieren, insbesondere unterstützt vom Affen Hanuman, gelingt es Rama, sie zurückzuerobern und an seinen Geburtsort zurückzukehren, wo er lange Zeit als gerechter König herrscht.

Der Begleitkatalog (216 Seiten mit zahlreichen Farbabbildungen) von Jorrit Britschgi und Eberhard Fischer präsentiert neben einem einleitenden Text alle ausgestellten Werke. Die farbigen Abbildungen werden von Textauszügen der Valmiki-Dichtung begleitet, die die jeweiligen Maler zu ihren Bildern inspirierten. Ein weiterer Text erläutert den Bildinhalt und stilistische Besonderheiten. Der Katalog ist im Museumsshop für 28 Euro erhältlich.

Rama und Sita – Indiens schönste Liebesgeschichte
21. April bis 21. Oktober 2012

Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt
Cäcilienstrasse 29-33
D-50667 Köln
T 0049 (0)221 221-31356
F 0049 (0)221 221-31333

Öffnungszeiten:
Di bis So 10 – 18 Uhr
Donnerstag 10 – 20 Uhr
jeden ersten Donnerstag im Monat bis 22 Uhr