Preis für nachhaltiges Sanieren und Bauen in den Alpen ausgeschrieben

16. Dezember 2014
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Zum dritten Mal schreiben Liechtenstein und die Schweiz den Preis "Constructive Alps" aus. Der Wettbewerb hat zum Ziel, Bauobjekte und Sanierungen zu identifizieren, die in vorbildlicher Weise für eine nachhaltige Architektur in den Alpen stehen.

Ein neues oder umgebautes Haus muss funktionieren, wirtschaftlich sein und den Ansprüchen der Statik Rechnung tragen. Aber was nützt es, wenn es weder enkeltauglich noch schön ist? Ästhetik und Nachhaltigkeit vereinen im sensiblen alpinen Raum: Solche Bauten und Sanierungen sind in der Ausschreibung des Preises "Constructive Alps 2015" gesucht. Es werden also Objekte gesucht, die einen ganzheitlichen Ansatz von Nachhaltigkeit realisiert haben. Die aktuelle Ausschreibung wird in der Schweiz vom Bundesamt für Raumentwicklung ARE betreut. Der nach 2010 und 2013 zum dritten Mal ausgelobte Architekturpreis ist ein Beitrag von Liechtenstein und der Schweiz zur Umsetzung der Alpenkonvention.

Die Ansprüche an ein nachhaltiges architektonisches Projekt in den Alpen sind vielfältig. Es geht um die Erschliessung der Liegenschaft mit dem öffentlichen Verkehr, die Art der Energieversorgung, die verwendeten Baustoffe, den Umgang mit der Landschaft sowie die architektonische Qualität. In der sozialen Dimension der Nachhaltigkeit werden kulturelle Aspekte, die Folgen des Bauwerks für die Region und die Auswirkungen auf die Bewohnerinnen und Nutzer berücksichtigt. Neben einer Liste von Kriterien geht es somit auch um die stimmige Einbettung des Gebäudes oder der Sanierung in den räumlichen und sozialen Kontext.

Dass diese hohen Ansprüche sehr wohl eingelöst werden können, zeigen die letztmaligen Preisträger. So wurde ein Agrarbildungszentrum im österreichischen Salzkammergut ausgezeichnet, das im Passivhausstandard erstellt wurde und mit Schafwolle gedämmt wird. Der zweite Preis ging an die behutsame Sanierung eines 250 Jahre alten Vorarlberger Hauses. Den dritten Preis vergab die Jury nach Slowenien, an das Zentrum für nachhaltige Entwicklung und Tourismus der Region Solcavsko. Der markante Neubau mit seiner Fassade aus Lärche und Putz ist neben seiner eigentlichen Verwendung auch ein Treffpunkt für Einheimische und hat somit eine soziale Funktion.

Eingabefrist für "Constructive Alps 2015" ist der 12. Februar 2015. Die gebauten Vorbilder werden im Oktober 2015 in der Schweizer Architekturzeitschrift "Hochparterre" publiziert und in einer Wanderausstellung durch die Alpen vorgestellt.