Origen Kulturfestival – Sommerprogramm "Zeit"

Mitte Juni bis Ende August 2023. Alles hat seine Zeit. Der Rote Turm auf dem Julierpass verschwindet im September. Die hölzerne Rauminstallation mit ihren babylonischen Zitaten wird den Pass nicht mehr prägen. Die physische Existenz weicht der Erinnerung, die ihre eigenen Spielregeln hat. Die Erinnerung hat keinen Ladenschluss, der Traum fährt nicht auf Zeitschienen, lebt weiter in den Träumen der Menschen.

Origen lädt zum letzten Auftakt auf den Julierpass, der heuer schon im Juni ansetzt. Clau Scherrer, Origens langjähriger Kapellmeister, zelebriert die Melancholie des Abschieds in Werken von Brahms, eingebettet in die warme, hölzerne Akustik des Julierturms. Mit Kirill Richters Klanginstallationen zum kommenden Sommer wird der Turm für alle Besucher geöffnet.
Der Ort will erlebt werden: seine launischen Wetterlagen, die abendlichen Wolkenschwaden, das alles überstrahlende Licht. – Origens Tanzsommer findet zum letzten Mal im Turm statt. Sébastien Bertaud, Juliano Nunes, Ilia Jivoy und Luca Andrea Tessarini kreieren neue Werke, speziell für den Roten Turm. Dann läuft die Zeit ab: Wer das hölzerne Theater noch sehen will, muss sich sputen. Das Ende des Turmes markiert ein großes Werk: Rachmaninovs Vesper wird die letzten Spieltage auf dem Pass prägen. Die ganznächtliche Vigil steht für die Hoffnung auf einen neuen Tag, für die Rückkehr des Lichts, für die Inspiration am Ende des Tunnels.
15. Juni bis 31. August 23 im Julierturm

Die Baustellen in Mulegns. Weiter unten im Tal, im Zuckerbäckerdorf Mulegns, wird im Sommer fleißig gebaut. Das Post Hotel Löwe erhält seine Küche, das kulinarische Herz des Hotelquartiers. Die Zimmer erhalten neuen Glanz, inspiriert von illustren Gästen, die das Haus gesehen hat. Eröffnet wird im Winter. – Der Weisse Turm der ETH hat die bauphysikalischen Tests bestanden und darf, technisch gesehen, in den Druck, im Oktober wird damit begonnen, im kommenden Frühjahr soll der Turm aufgebaut werden.
15. Juni – 13. August Baustellenführungen

Die Festspiele von Riom. Noch weiter unten im milden Tal, im Römerdorf Riom, wird großes Drama gespielt. Der legendäre Dorfbrand von Riom, der am 5. März 1864 fast das ganze Dorf binnen Stunden in Schutt und Asche legte, kommt auf die Freilichtbühne. Eine große Raumskulptur, die wunderbare Aussichten ins weite Tal gewährt, erzählt vom dramatischen Untergang des Dorfes - aber auch vom rasanten Wiederaufbau, vom Glauben an eine bessere Zukunft, vom Pioniergeist der Dorfbewohner. Der temporäre Theaterbau am oberen Dorfende von Riom umfasst zwei Bühnenräume, die mit neuen Werken bespielt werden. Das Freilichtspiel "Arsa" nimmt die Zuschauer mit auf eine Zeitreise durch die historischen Epochen von Riom. Die Theaterminiatur "Paul, Pauline, Laurent" findet nachmittags statt und erzählt von neuen Bauplänen und alten Dorfrivalen. Eine Reihe von Führungen und Vorträgen zur Geschichte und zur Zukunft von Riom runden das Dorfprogramm ab.
14. Juli bis 30. Juli 23 Freiluftbühne Riom

Die Burg Riom wird zur experimentellen Bühne für Origens Tanzsommer und erhält einen neu gestalteten, arenaförmigen Bühnenraum. Dustin Klein, Andrey Kaydanovskiy, Robert Robinson, Thiago Bordin und Charlie Skuy bringen neue Werke auf die Burgbühne, die parallel zum Turm gespielt werden. Besucher können Nachmittags- und Abendaufführungen kombinieren und die archaische Kraft der Burg und die weiten Landschaften des Julierturms erleben.
13. Juni bis 13. August 23 auf der Burg Riom