Open Air Kino im Bregenzer Kunsthaus

Die Essenz der multimedial ausgeformten Kunst von Matthew Barney ist die Durchdringung archaischer und moderner Mythen. Die Vorlagen seines im KUB präsentierten Skulpturenensembles stammen etwa aus dem Film «Drawing Restraint 9» (2005) - einer Liebesgeschichte zweier westlicher Passagiere, die auf ihrer Reise nach Japan fernöstliche Riten durchlaufen.

Barneys monumentaler «Cremaster-Zyklus» wurde von Michael Kimmelman (NY Times) aufgrund seiner provozierenden Direktheit als «Meilenstein für die Kunst des neuen Jahrhunderts» gefeiert. Innerhalb des Zyklus verknüpft der Künstler Psychoanalyse, Biologie und verschiedenste Geschichten zu einer sphärischen, mehrdeutigen Assoziationskette.

Matthew Barney bezeichnet das erzählerische Moment als Klammer seiner Arbeit zu den Filmen von Joseph Beuys. Während bei Barney der Film selbst Kunststatus hat, handelt es sich bei Beuys zumeist um dokumentarisches Filmmaterial, durch das legendäre Kunstaktionen wie «I Like America and America Likes Me» (1974) der Nachwelt erhalten bleiben. Einen tieferen Einblick in die Gedankenwelt des 1986 verstorbenen Künstlers bieten die für das New Yorker Guggenheim Museum entstandene Aufzeichnung Transformer» (1979) oder die Fernsehdiskussion «Provokation, Lebensstoff der Gesellschaft» (1970).