Öffentliche Führung "Charlotte Moth. Travelogue" im Kunstmuseum Liechtenstein

Im Kunstmuseum Liechtenstein wurde vergangene Woche die Ausstellung "Charlotte Moth. Travelogue" eröffnet. Am kommenden Donnerstag, 9. Juni, um 18 Uhr führt Kuratorin Christiane Meyer-Stoll durch die Ausstellung, die in enger Zusammenarbeit mit der in Paris lebenden britischen Künstlerin entstanden ist.

Charlotte Moth ist eine Entdeckerin des Geheimnisvollen im Vertrauten. Ihre Aufmerksamkeit gilt den Räumen und den Dingen, mit denen wir leben, und den Bedingungen der Wahrnehmung von Materialität in Raum und Zeit. Die Künstlerin erfasst und erforscht Orte: alltägliche, natürliche, architektonische oder institutionelle. Und sie schafft Inszenierungen, welche im Ausstellungsraum eine geradezu magische Atmosphäre erzeugen.

Die von Moth verwendeten künstlerischen Mittel sind analog: Fotografie und Film, Diaprojektionen und skulpturale Anordnungen. Als Quelle und Bezugspunkt vieler Arbeiten dient der "Travelogue" (Reisebericht), eine von ihr seit 1999 angelegte Sammlung von Fotografien, die im Rahmen von Recherchen stetig erweitert wird. Häufig sind es Ikonen der Architektur oder kunsthistorische Themen, die Moth als Gegenstand ihrer Erkundungen wählt.

So reiste sie nach Ibiza, um den Spuren des Dadaisten Raoul Hausmann zu folgen, oder nach St. Ives, wo sie Zugang zum Atelier der britischen Bildhauerin Barbara Hepworth erhielt. Im Vorfeld der Ausstellung im Kunstmuseum Liechtenstein hat sie sich besonders mit zwei herausragenden Brückenbauten der Region und mit Sinnesmaterialien der Montessori-Pädagogik auseinandergesetzt.

Die Ausstellung verbindet Moths vielgestaltige Werkgruppen zu einer Präsentation, die sich in die Architektur des Kunstmuseums einschreibt. Dem Besucher bietet sie überraschende Raumerfahrungen: Empfangen wird er von einem schimmernden goldenen Vorhang, hinter dem Verborgenes entdeckt werden kann, und indem er in Räume farbigen Lichts eintaucht, wird er Teil der von der Künstlerin erschaffenen Situation.