Oberfläche – Farblandschaften von Christoph Luger

Papier und Farbe sind für den Maler Christoph Luger Material und Programm zugleich. Der in Bregenz geborene und in Wien lebende Künstler zeigt nun seine poetischen Farblandschaften in der Johanniterkirche in Feldkirch. Zu sehen ist die Ausstellung „Oberfläche“ bis zum 25. Mai 2019.

Es war sein Professor Max Melcher an der Akademie der bildenden Künste, der Christoph Luger zum Malen auf großformatigem Papier anregte. „Der Lehrer sagte, ich soll auf der Wand ein Papier aufspannen, 6 x 8 Meter. Ich dachte innerlich, was willst du, alter Mann? Doch dann stand ich auf der Leiter und merkte, dass mich das Großformat interessiert und dass ich im Malen besser bin als in der Druckgrafik. Und dabei blieb ich bis heute.“

Nun freut sich Christoph Luger auf die Wände der Johanniterkirche mit ihrer langen Geschichte. „Der Raum ist super, weil er nicht vorsichtig, d. h. nicht gezähmt ist. Und er erzählt, vieles ist lesbar an den Wänden. Sie sind so, wie wir es uns wünschen würden, dass wir es hinkriegen in der Malerei. Dieses leichte Rosa, wunderbar. Wir sumpfen oft ab in der Schwere oder werden vorsichtig, das ist noch schlimmer.“

Das neueste Werk, das Christoph Luger in der Johanniterkirche zeigt, ist 2019 entstanden. Ein Kunstbuch mit Blättern und Collagen aus Leimfarben, das sich auf einer Länge von 5 Metern auf dem von den Ausgrabungen offenen Boden ausbreitet. Darin wird bei der Eröffnung geblättert. Durch die Bewegung entstehen neue Bilder. Der Betrachter taucht ein in einen sehr langsamen Film von Farbfeldern.

Drei großformatige Kohlebilder, die in einer frühen Schaffensperiode entstanden sind, treten wie ein Triptychon in den Dialog mit dem Kirchenraum. Eines der Bilder wurde 1990 anlässlich der Auszeichnung von Christoph Luger mit dem Otto-Mauer-Preis vom Land Vorarlberg angekauft und nun für die Ausstellung zur Verfügung gestellt.

Im Chor hängen zwei Tuschebilder aus dem Jahr 1998 übereinander und in der Sakristei zeigt der Künstler kleinere pastellfarbene Papierarbeiten. „Ich arbeite themenlos, habe keine Geschichten und keine Botschaften. Die Bilder kommen und entstehen. Ich muss nicht wissen, woher sie kommen. Wenn jemand zu mir sagen würde, ich sei sehr oberflächlich, dann hätte ich wohl meinen Spaß daran, weil es das trifft, was mich interessiert. An der Akademie lernst du malen, bei der Malerfirma lernst du anmalen. Ich weiß noch nicht, was der Unterschied ist, sonst würde ich aufhören zu malen.“

Christoph Luger, geb. 1957 in Bregenz, lebt und arbeitet in Wien. Er studierte 1976 bis 1981 an der Akademie der bildenden Künste bei Prof. Max Melcher. 1990 wurde er mit dem Otto-Mauer-Preis ausgezeichnet. Arbeitsstipendien in Rom, Krumau (CZ), Ningbo (China), Istanbul (Türkei).

„Oberfläche“ – Farblandschaften von Christoph Luger
6. April bis 25. Mai 2019

Vernissage: Freitag, 5. April 2019, 20 Uhr

Eröffnungsrede: Rudolf Sagmeister, Kunsthaus Bregenz

Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag: 10 bis 12 Uhr und 15 bis 18 Uhr, Samstag: 10 bis 14 Uhr