Museum der Wünsche

Karola Kraus eröffnet am 9. September 2011 das MUMOK Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien mit ihrem Museum der Wünsche und leitet zum zehnjährigen Jubiläum des Hauses im MuseumsQuartier eine neue Ära ein. Für die Neueröffnung wird der Museumsbau der österreichischen Architekten Ortner & Ortner saniert und mit einem von Heimo Zobernig und Michael Wallraff entworfenen Kino ausgestattet.

In ihrer ersten Ausstellung präsentiert Karola Kraus auf allen Ebenen des MUMOK ihre subjektive Sicht auf die insgesamt 9000 Werke umfassende Museumssammlung und rückt dabei - chronologisch und thematisch gegliedert - eine Auswahl an Schlüsselwerken und Werkgruppen von den Pionieren der Moderne bis zu jüngsten Positionen in den Mittelpunkt. Zwischen den Exponaten aus der Sammlung sind Arbeiten zu sehen, die sich das Museum für die nächsten Jahre wünscht.

Mehr als 30 Werke von international renommierten KünstlerInnen - unter anderem von Dan Flavin, Fred Sandback, Ray Johnson, Robert Barry, Henryk Stazewski, Geta Bratescu, Isa Genzken, Cindy Sherman, Louise Lawler oder Monika Sosnowska - hat Karola Kraus ausgewählt, um bestehende Sammlungsschwerpunkte zu ergänzen und neue zukunftsorientierte Akzente zu setzen. Für die von Galerien und Sammlern zur Verfügung gestellten Wünsche sollen Förderer und Sponsoren gefunden werden, die diese Werke für die Sammlung erwerben. Mit ihrem Engagement unterstützen sie das MUMOK angesichts schwindender öffentlicher Ankaufsbudgets in der Erfüllung seiner Kernaufgabe, dem Sammeln.

In Anlehnung an vorangegangene Wunschausstellungen, wie dem legendären Museum of our Wishes im Moderna Museet in Stockholm (1963, 2009) und im Ludwig Museum Köln (2001) verbindet Karola Kraus mit ihrer Antrittsausstellung innovative Präsentationsformen mit offensiven ankaufsstrategischen Zielsetzungen. Ihre kuratorische Handschrift steht dabei ebenso im Vordergrund wie ihre Vision, das Museum als lebendige und offene Institution zu präsentieren.

Die Ausstellung verbindet die chronologische Ordnung mit der Gegenüberstellung von Arbeiten unterschiedlicher Generationen, die thematisch miteinander korrespondieren. Dadurch wird die Kunstgeschichte seit der Moderne als ein lebendiger Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart sichtbar. Der Fokus liegt auf Kunstwerken, die in der Klassischen Moderne und dann in den 1960er und 1970er Jahren zu entscheidenden Veränderungen und Entwicklungen geführt haben, die auch für das Verständnis der Gegenwartskunst mit ihren multimedialen und interdisziplinären Ansätzen grundlegend sind.

Anlässlich der Ausstellung erscheint ein umfassender Katalog mit Texten von Karola Kraus und den KuratorInnen des MUMOK: Eva Badura-Triska, Wolfgang Drechsler, Rainer Fuchs, Sophie Haaser, Achim Hochdörfer, Matthias Michalka und Susanne Neuburger. Die Publikation beinhaltet die Dokumentation und Interpretation der "Wünsche" und beleuchtet ihre Rolle für die Sammlung des MUMOK.

Museum der Wünsche
10. September 2011 bis 8. Jänner 2012