Mixed Pickles # 8

7. Oktober 2013 Kurt Bracharz
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Bei einem Bordeaux-Sonderverkauf von "Wein & Co" in Salzburg im Mai 2013 kostete aus dem Jahrgang 2010 eine einzelne 0,7-l-Flasche Château Mouton-Rothschild 1090 Euro, Château Haut Brion 1190 Euro und Château Ausone 1990 Euro. Kaufte man die Flaschen im Dutzend, sanken die Preise ein wenig, der Château Ausone beispielsweise kam dann auf 1791 Euro pro Bouteille. Wine-searcher.com zeigte für diesen Wein international Preise von 1041,18 bis 1920 Euro an.

Die Fast-Food-Kette Subway erklärte dem Schweizer Konsumentenmagazin "Ktipp" (Nr. 5 vom 13. 3. 2013) den Preisunterschied für das Sandwich-Menü "Chicken Teriyaki" von 21,80 Franken in Zürich und (umgerechnet) 10,86 Franken in Konstanz mit den strengen Schweizer Bauauflagen, hohen Einkaufspreisen, Strafzöllen, hohen Löhnen und einem weiteren Argument: "Da Zürich bezüglich Demonstrationen und Krawallen sehr unsicher ist, haben wir spezielle Krawallschutzvorkehrungen getroffen, zum Beispiel Spezialstoren für 35.000 Franken." Eine Starbucks-Marketing-Direktorin sagte zu ähnlichen Preisdifferenzen zwischen Berlin und Zürich bei ihren Produkten, bei der Preiskalkulation werde auch berücksichtigt, "wie viel jemand zu zahlen bereit ist". Auch McDonald’s, Burger King und Nordsee verlangen in Zürich wesentlich höhere Preise für dieselben Produkte als in Konstanz.

Im Mai 2013 wurden in Shanghai 63 Händler verhaftet, die das Fleisch von Nerzen, Füchsen und Ratten als Lammfleisch verkauft hatten.

Das Kopenhagener Restaurant noma des dänisch-mazedonischen Küchenchefs René Redzepi erhält pro Jahr 20.000 Bewerbungen um eine Stage.

Von den 400 Tonnen in Deutschland jährlich verzehrten Austern stammen 100 Tonnen aus Dittmeyers Austerncompanie in List auf Sylt. Die "Sylter Royal"-Auster liegt im Sommer in Stahlnetzen ("Poches") im Watt der Lister Blidsel Bucht, im Winter wird sie in Meerwassertanks gehalten.

Die BBC zeigte 2007 in der Kochshow Roadkill Chef, wie man mit dem Auto "erlegte", nämlich überfahrene Tiere zubereitet – auch kleinere als das in der Wildküche übliche Rot- oder Schwarzwild. Ein "Road Kill Cookbook" gibt es schon seit 1987. In Österreich wurden 2012 fast 37.000 Rehe überfahren, die man aber legal nicht zum Kochen verwenden darf. Die Igel auch nicht, obwohl man sie gut in Salzteig backen könnte.

Im Sommer 2013 flog ein Schweizer Betrieb auf, der ungefähr 42 Tonnen getrocknetes Rindfleisch, als Bünderfleisch im Wert von rund 880.000 Euro deklariert, nach Deutschland exportiert hatte, weil man für das als hochwertig geltende Bündnerfleisch eine Zollbefreiung beantragen kann, die es für normales getrocknetes Rindfleisch nicht gibt. Die Zoll-Nachzahlungen dürften sich auf rund 250.000 Euro belaufen.

Das Restaurant "Gutshaus Kubbelkow" auf der Insel Rügen hat auf Grund von Protesten Gerichte mit Schwanenfleisch von der Karte genommen. Küchenchef Axel Diembeck schreibt dazu auf der Webseite: "Fragwürdig ist in dieser Hinsicht, ob wir als Gastronomen Lebensmittel anbieten sollten die grundsätzlich nicht zum Speiseplan unseres Kulturkreises zählen. So finden sich auf den Speisekarten der Nation Känguru, Schlange und Krokodil…  Nicht nur aus ökologischer Sicht unverständlich ist, dass wir Deutschen uns wilde Tiere aus fernen Ländern einfliegen lassen und im Falle des Schwans unser heimisches Wildbret lieber vernichten sollen als dieses zu essen.
Sicherlich kann man sich auch vegetarisch ernähren, der Gast hat ja die freie Wahl, sich aus der Speisekarte sein favorisiertes Gericht auszuwählen -  aber wer gern Fleisch isst, Wildgans und Ente liebt, wird Schwan auch mögen. Gästen, die es probiert haben, schmeckte es ausgesprochen gut. Aus Respekt vor den Gefühlen der Schwanenfleisch-Gegner und um final die Diskussionen über das Für und Wieder dieses emotional behafteten Produktes zu beenden, werden wir des Weiteren kein Schwanenfleisch mehr auf unserer Speisekarte offerieren."
In Mecklenburg-Vorpommern werden jährlich etwa 600 Schwäne geschossen, gegen deren Verzehr es keinen vernünftigen Einwand gibt. Auch am Bodensee haben Wirte, die Schwan servierten, schon Ärger bekommen.

Dem Rektum entweichen in durchschnittlich 15 Tranchen pro Tag geräusch- und größtenteils auch geruchlos 600 Milliliter Darmgase. Lautes Furzen ist ein Hinweis auf Störungen der Darmtätigkeit.

Frozen Smiles Silikon-Eiswürfelformen für 5,75 Euro ermöglichen es Scherzbolden, Drinks in Gläsern anzubieten, in denen jemand sein künstliches Gebiss zur Reinigung eingelegt zu haben scheint.

Bei dem im Tschad lebenden Volksstamm der Massa besteht das Initiationsritual der Männer in einer achtwöchigen Mästung mit Hirsebrei und Milch, bei der täglich etwa 13.000 Kilokalorien aufgenommen werden. Manche Massa-Männer nehmen dabei bis zu 35 Kilogramm zu, die in Fettdepots an Bauch, Gesäß, Extremitäten und Gesicht eingelagert werden. Die fettleibigen Männer gewinnen dadurch soziales Ansehen und sexuelle Attraktivität. In den in Zentralafrika häufigen Dürrezeiten bauen sie ihre Fettreserven wieder ab.

Die Steinzeitmenschen der japanischen Jomon-Kultur haben bereits vor 20.000 Jahren ihre Nahrung in Keramiktöpfen zubereitet. Chemische Analysen einer Forschergruppe der University of York haben Spuren von Gerichten aus Fischen und Meeresfrüchten in solchen Töpfen nachgewiesen.

Bei einem Test des österreichischen Magazins "Konsument" wurden in Schollenfilets keine Nematoden gefunden, auch waren alle untersuchten Fische tatsächlich Europäische (Pleuronectes platessa) oder Pazifische (Lepidopsetta bilineata) Schollen – kurz zuvor war in deutschen Medien berichtet worden, dass in Restaurants relativ viele Fische auf den Speisekarten falsch deklariert würden. Die Keimbelastung hielt sich bei der offenen Ware in dem bei Fischtheken mit Crush-Eis zu erwartenden Rahmen.

Es wird immer wieder kolportiert, dass Ölsardinen "acht Stunden im Magen bleiben". Es ist unwahrscheinlich, dass man eine fixe Zeitdauer generell für alle Verdauungstypen annehmen kann, und es ist auch fraglich, ob tatsächlich nur der Magen gemeint ist. Die Quelle der Behauptung ist nicht eruierbar.

Der Mensch produziert einen halben bis eineinhalb Liter Speichel und schluckt 2000 Mal pro Tag.