Mixed Pickles # 10

22. September 2014 Kurt Bracharz
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Die Erbswurst wurde 1867 in Berlin von dem Koch und Konservenfabrikanten Johann Heinrich Grüneberg kreiert. Die ursprünglichen Zutaten der in eine Pergamentrolle gewickelten Tabletten waren Erbsenmehl, Rinderfett, entfetteter Speck, Salz, Zwiebeln und Gewürze, später kamen Hefeextrakt, Aromen und Geschmacksverstärker hinzu. Der Erfinder Grüneberg verkaufte das Rezept an den preußischen Staat, der diese Instantsuppe im Deutsch-Französischen Krieg zur eisernen Ration der Soldaten machte. Bei Kriegsausbruch produzierten 1700 Arbeiter in einer Fabrik zuerst täglich sieben, später bis zu 65 Tonnen Erbswurst, insgesamt vier- bis fünftausend Tonnen. 1889 übernahmen die Brüder Knorr in Heilbronn , die zuvor schon die "Patentsparsuppe Victoria" hergestellt hatten, die Produktion.

Der erste Vegetarierverein wurde in London 1801 gegründet, die Vegetarian Society entstand 1847, die Internationale Vegetarier-Union 1908, die Vegan Society 1944.

Südtiroler Jahresernte 2013 von Golden-Delicious Äpfeln: 405.290 Tonnen. Der Anteil von Südtiroler Äpfeln am gesamten europäischen Angebot beträgt je nach Erntejahr 10 bis 12 Prozent, bei Bioäpfeln 40 Prozent.

2014 entfielen auf Südtirol 23 Michelin-Sterne, 75 Gault-Millau-Hauben und 27 Drei-Gläser-Weine.

Benediktiner durften früher vierbeinige Tiere nur im Krankheitsfall verzehren – außerhalb der Fastenzeiten waren ihnen Geflügel und Fische erlaubt.

Zum Protest gegen das jährliche Hundefleisch-Festival in der südchinesischen Stadt Yulin reisten im Juni 2014 Aktivisten von zwölf Tierschutzorganisationen an. Die Stadtverwaltung empfahl lediglich den teilnehmenden Restaurants, das Wort Hundefleisch nicht in die Schaufenster zu setzen.

Die Lieblingseissorte der Österreicher ist Vanille (47 Prozent der Befragten), es folgen Erdbeere und Stracciatella mit jeweils 39 Prozent, am wenigsten beliebt ist Schokoladeneis.

Laut einer Studie der Boston Medical School verlängert Übergewicht das Leben von ALS-Patienten (Amyotrophe Lateralsklerose), wobei die Aufnahme von (zu)viel Kohlehydraten wirksamer zu sein scheint als die von Fett.

Die Bananen-Verordnung der EU Nr. 2257/94 schrieb für die in die EU eingeführten oder innerhalb der EU produzierten Bananen eine Mindestlänge von 14 cm und eine Mindestdicke von 27 mm haben. Der Krümmungsgrad wurde in der Verordnung nicht erwähnt.

Im Jahre 2012 wurden in Deutschland 795 Tonnen Kängurufleisch im Wert von drei Millionen Euro eingeführt.

Wissenschaftler der Universität Chicago beschreiben in "Nature", dass Mäuse mit dem Gen IRX3 deutlich mehr Gewicht haben als Vergleichstiere ohne dieses Gen. Vermutlich reguliert dieses in ähnlichen Form auch beim Menschen vorhandene Gen den Körperbau und reguliert die Körpermasse.

Im Mai 2014 wurden bei deutschen Lebensmittelkontrolle-Stichproben vor allem von Mettwurst und Putenfleisch in jeder sechsten Probe antibiotikaresistente ESBL-Keime gefunden. Experten glauben, dass mittlerweile sechs Millionen Deutsche solche Keime im Körper haben und deshalb im Erkrankungsfalle auf Antibiotika nicht ansprechen.

Der Metzger Markus Hinterberger produzierte im Frühjahr 2014 in Oberholzhausen, einem Stadtteil von Alt-Ötting, grüne Weißwürste. Die Farbe ist auf die Beimengung von Matcha zurückzuführen, eine Idee von Hinterbergers Freund Werner Gropp, einem Manager, der den pulverisierten Grüntee auf Geschäftsreisen in Japan kennengelernt hatte. Gropp hat mittlerweile ein Patent für die Grünweißwurst angemeldet.

Die besten Jakobsmuscheln kommen aus Fanggebieten nördlich der Britischen Inseln, zum Beispiel vor der Küste der Isle of Mull, weil der Nordatlantik hier hinsichtlich Plankton und Temperatur die besten Bedingungen für diese Muschelart bietet.

Die isländische Brauerei Stedji brauchte 2013 zum Winterfest ein Bier aus sogenanntem Wahlmehl, einem Nebenprodukt des Kochens von Walfleisch. Die Behörden untersagten den Verkauf des Bieres mit der Begründung, die beteiligte Walfangfirma hätte keine Lizenz zur Herstellung von für den Verzehr gedachtem Wahlmehl gehabt.

In die EU können seit 2013 Kamelmilch und Produkte daraus (Kamelmilchbutter, -käse, -eis) legal eingeführt werden. Kamelmilch enthält mehr Fett, Protein, Mineralien und Vitamin C als Kuhmilch, der Eisengehalt ist zehnmal so hoch, der Cholesteringehalt niedriger.

70 Jahre nach dem Tod des Bauhauskünstlers Oskar Schlemmer endete 2014 das Urheberrecht an seinen Werken. Zu den ersten Nutzern der Gemeinfreiheit gehörte ein privater Berliner Kunstverein, der Salon Neucologne, der Schlemmerschnitten anbot, ein Schokoladekonfekt mit Kirsch- und Aprikosenfüllung und Abziehbildern von Schlemmer-Werken wie der "Bauhaustreppe".

Das peruanische alkoholfreie Getrank Chica Morada wird aus dem Maíz Morado, dem dunkelvioletten Andenmais, zusammen mit Quittenschalen, Nelken, Zimt und Zucker hergestellt.

Der Cupim genannte fettreiche Cut aus dem Zebuhöcker gilt als der beste Teil des Tieres.

Big-Bum-Ameisen sind eine mexikanische Spezialität, die getrocknet und zerbröselt bitter-herb schmeckt.

Das vorzüglich schmeckende Fleisch und der Schinken von Dachsen kommt kaum einmal in den Verkehr, weil die Zubereitung eher schwierig ist: Es muss auf Freiheit von Trichinen untersucht werden, die Duftdrüsen müssen ohne Übertragung ihres Geruchs durch das Messer ins Fleisch vollständig entfernt werden, und das Fleisch muss sehr sorgfältig entfettet werden.

Seit einigen Jahren tritt bei Ahornsirup ein Problem auf, das früher völlig unbekannt war: Er wird massenhaft gefälscht. In Kanada kümmert sich ein eigenes "Einsatzkommando Ahornsirup" der Polizei darum, in Ahornsirup produzierenden US-Staaten wird an die Erhöhung der Höchststrafe für das Fälschen von einem auf fünf Jahre gedacht, und Europa steht Billigware aus China ins Haus. Ein Liter guter kanadischer Ahornsirup kostet wegen seiner arbeitsintensiven Gewinnung bis zu 30 Euro, erheblich billigerer Sirup ist verdächtig.

Zitronen werden auf der Nordhalbkugel von Oktober bis Juni und auf der Südhalbkugel von von April bis Dezember geerntet. Für die gelbe Farbe sind Nächte mit Temperaturen unter 12° C nötig, die sonst notwendige "Entgrünung" erfolgt mit Ethylen, das aber schwarze Flecken erzeugen kann. Zitronen reifen nicht nach.

Im September 2014 kam in der Schweiz eine Petition gegen den Handel und den Konsum von Hunde- und Katzenfleisch binnen 10 Tagen auf über 9300 Unterschriften. Schweizer Haustierbesitzer dürfen ihre Tiere verzehren, wenn sie diese ordnungsgemäß getötet haben. In der Schweiz ist im Gegensatz zu Deutschland und Österreich auch das Schlachten von Alpacas gestattet. Deren fettarmes und nährstoffreiches Fleisch schmeckt vorzüglich.