… ist der Güterzug Nummer 10. Ein seltsames Nahverhältnis: hie die muhende Kuh, dort die tutende Bahn. Erfunden und niedergeschrieben hat diese ungewöhnliche Liaison Siegfried Lenz. Jetzt erscheint die wunderbare Geschichte mit Illustrationen von Nikolaus Heidelbach.
1. Die Story: Wie konnte es soweit kommen, dass er diese Seele von einer Kuh schlug? Und dann auch noch fluchte? Normalerweise pflegt Milchbauer Bollmann eine vertrauensvolle Beziehung speziell zu diesem Rind!
2. Die HeldInnen: Marvella ist eine sanfte, schöne, eine glückliche braune Schweizer Kuh, folgsam beim Melken und freundlich zu ihrem Herrn. Die Sache ist nur die: Sie ist in diese "große, grün und silberne Maschine" verliebt, die täglich hin und retour an ihr behände vorbeirauscht und sie obendrein verlässlich grüßt. Als diese tägliche Sensation einmal ausbleibt, geht Marvella der Ursache auf den Grund.
3. Der Sound: Wie schön sanft Kindergeschichten aus den 1960er Jahren doch klingen!
4. Coole Bilder: Gemeinsam mit den zarten Bildern von Heidelbach ist das ein rundum schön und mit Liebe gemachtes Buch - das spürt man richtig.
5. Coole Wörter: "Bumsen und Rumsen"? Das bedeutet hier nichts Anzügliches, sondern verlautet Geräusche und Vibration, die beim Bremsmanöver des geretteten Güterzugs entstehen.
6. Zum Nachdenken: "Mein Name ist zwar Weiß, aber ich will schwarz werden, wenn ich diese Kuh nicht schon mal irgendwo gesehen habe."
7. Der Autor: Im Herbst 1962 reiste Siegfried Lenz zum ersten Mal in die USA. Beeindruckt von der Landschaft im Herzen des nordamerikanischen Kontinents - "ein langes gelbbraunes friedliches Tal, die blauen Berge der Rocky Mountains, die Schreie des Viehs in der Ferne" - scheint er dort auch auf Marvella gestoßen zu sein.
8. Das Buch: Siegfried Lenz: Marvellas ganze Freude. Illustriert von Nikolaus Heidelbach. Mit einem Nachwort von Günter Berg. Hamburg: Hoffmann und Campe 2017, 48 Seiten, EUR 18,50