Martin Walde. Unken

Das weit verzweigte Werk von Martin Walde, 1957 in Innsbruck geboren, berührt viele Disziplinen und weist weit über den Kunstkontext hinaus. Dabei interessiert er sich vorrangig für Phänomene, die sich dem theoretischen Zugriff eher entziehen, die mit dem Unerwarteten und dem Unkalkulierbaren spielen, aber auch mit dem Übersehenen oder für unwichtig Erklärten.

Zugleich ist er ein Finder und Erfinder von Formen. Er stattet alltägliche Materialien mit neuer Faszinationskraft aus und setzt ganz auf die Verführungskraft des Eigenartigen: Seine Objekte sind Verlockungen, fordern geradezu heraus, sie zu berühren, zu verformen, in Unordnung oder Ordnung zu bringen. Seine Zeichnungen und Videos wiederum fangen eigenwillig einen gesellschaftlichen Alltag ein, in dem Banalität und Wahnsinn, Beiläufigkeit und Sensation, Ritual und Unachtsamkeit fließend ineinander übergehen.

Einem größeren Publikum spätestens seit seiner Teilnahme an der "documenta X" (1997) vertraut, widmet das Marta Herford diesem Ausnahmekünstler die bisher größte Einzelausstellung in Deutschland mit Zeichnungen, Videos, Skulpturen und neuen Installationen.

Martin Walde. Unken
30. Januar bis 18. April 2010