Manuell – Maschinell

14. September 2010
01.07.2010 bis  19.09.2010
Bildteil

Die Ausstellung "Manuell – Maschinell" ist Teil einer Folge kleinerer Präsentationen, mit denen das Kunstgewerbemuseum Berlin dem Publikum verborgene Werke aus seinen Depots vor Augen führt. Anlass zu dieser Präsentation ist die Tagung der Deutschen Glastechnischen Gesellschaft vom 17. bis 19. September 2010 in Berlin.

In dieser Ausstellung sind klassizistische Urnenpokale der Napoleon-Zeit, zart bemalte Gläser des Biedermeier, reich geschliffene Service-Teile, Gefäße in ungewöhnlichen Farben und Formen sowie modern wirkende Trinkgläser dekorloser Schlichtheit zu sehen: 300 exquisite Beispiele für die Veredelung von Hohlgläsern im 19. Jahrhundert.

In der zweiten Jahrhunderthälfte prägten auch Einflüsse ferner Kulturen, des Vorderen Orients und des Fernostens, die Glasgestaltung. Unterschiedlichste Veredelungstechniken zeugen von handwerklicher Geschicklichkeit; neue Farben von den naturwissenschaftlichen Interessen der Glashüttenbesitzer. Beides war überlebensnotwendig im Zeitalter der Industrialisierung. Entstanden sind diese Gläser vor allem als Andenken an Personen, Reisen oder politische Ereignisse. Ins Museum gelangten sie schließlich auf verschiedenen Wegen: vom königlichen Geschenk bis zu Ankäufen auf Weltausstellungen.

Das Erscheinungsbild eines Glases, seine Form und die Art des Dekors, können Auskunft über seine Herkunft und seine Entstehungszeit geben. Keine Glashütte, kaum ein Glasveredler hat "signiert", selten sind Gläser datiert. Erst mit dem Aufkommen gedruckter Produkt-Kataloge in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts lassen sich Gläser eindeutig zuordnen.
Susanne Netzer

Manuell - Maschinell
1. Juli bis 19. September 2010

Kunstgewerbemuseum
Tiergartenstraße 6
D 10785 Berlin

Öffnungszeiten:
Di bis Fr 10 - 18 Uhr
Sa und So 11 - 18 Uhr
Donnerstag 14 - 18 Uhr