"Ma vie de courgette" eröffnet das Fantoche 2016

6. September 2016
Bildteil

Als "Frischling in der Schweizer Festivallandschaft, ein junges Grün im Windschatten des Zürcher Kulturdampfkessels" kündigte sich Fantoche in seiner Erstausgabe 1995 an. Idealismus, pure Begeisterung für den Animationsfilm und der Wunsch, die Schweiz dieses "Land der unbegrenzten Möglichkeiten" zu erschliessen, waren die Triebfedern der Fantoche-Gründer. Das weltweite Animationsfilmschaffen sollte mit Fantoche ein regelmässiges Forum in der Schweiz erhalten, das alle zwei Jahre die dynamischste Filmform der Gegenwart in all ihren Facetten zeigt.

Für 2016 startet Fantoche nun mit einer Premiere: Claude Barras erster Langfilm "Ma vie de courgette" eröffnet das diesjährige Festival. Bereits an der Weltpremiere während der "Quinzaine des réalisateurs" in Cannes wurde die Crew mit Standing Ovations gefeiert. Am weltweit grössten Animationsfilmfestival in Annecy erhielt der Stop Motion-Film die zwei begehrtesten Preise der Animationswelt – den Jurypreis "Crystal d’Annecy" und den Publikumspreis. Fantoche präsentiert diesen Leckerbissen als Premiere im deutschsprachigem Raum.

Courgette liebt das Drachenfliegen, die einzige Erinnerung an seinen Vater. Nach einem tragischen Unfall der alkoholkranken Mutter bringt ihn ein netter Polizist in ein Kinderheim. Er tut sich schwer mit dem neuen Zuhause – bis ein neues Waisenkind frischen Wind bringt. Der erste Langfilm des Schweizer Regisseurs Claude Barras begeisterte Publikum und Filmkritiker in Annecy und Cannes. Das Drehbuch von Céline Sciamma basiert auf dem Roman "Autobiographie d"une Courgette" von Gilles Paris. Fast 10 Jahre dauerte es, bis die schweizerisch-französische Koproduktion über die Kinoleinwand flimmern durfte. Mit den ausdruckvollen Augen werden Courgette und seine Freunde noch manches Zuschauerherz bewegen. Das Fantoche zeigt den Film als Schweizer Premiere.

Das Festivalprogramm 2016 bietet innovative Animationskunst aus der ganzen Welt: 27 Filme aus 1394 Einreichungen aus 79 Ländern sind für den Internationalen Wettbewerb nominiert und 23 im Kinderfilm-Wettbewerb. 22 Nominierte aus 81 Einreichungen schafften es in den Schweizer Wettbewerb. Neu gibt es ein "Hors concours"-Programm mit aktuellen Kurzfilmen aus aller Welt mit insgesamt 36 Beiträgen. Daneben zeigt Fantoche 14 aktuelle Langfilme mit diversen Schweizer Kino-Premieren. Der Programmpunkt "Humanité Animée" reflektiert mit vier Kurzfilmprogrammen und zwei thematischen Langfilmen alle Bereiche des Menschseins. Interaktive Projekte der Animation Multimedial erweitern den Aktionsradius bis 360° und in virtuelle Realitäten. Ein "Industry Day", Retrospektiven, Coming-Soons, Making-ofs und vieles weitere mehr bieten Inspiration und neue Ideen.


Fantoche 2016
14. Internationales Festival für Animationsfilm
6. bis 11. September 2016
Baden/Schweiz