Kunstmuseum Liechtenstein: Führung zum Aspekt der Zeit in der Arte povera

Das Kunstmuseum Liechtenstein zeigt derzeit eine Auswahl an Werken der Arte povera, die einen Schwerpunkt seiner Sammlung bildet. Am Sonntag, 1. Mai, um 11 Uhr führt Kuratorin Christiane Meyer-Stoll durch die Präsentation. Dabei erläutert sie im Besonderen, wie die Zeit und ihr Vergehen, Urzeit und Geschichtlichkeit in der Arte povera thematisiert werden.

Kunst und Leben einander näher anzubinden, die Distanz zwischen Werk und Betrachter zu verringern – dies war das einende Bestreben einer heterogenen künstlerischen Bewegung, die der Kunstkritiker Germano Celant 1967 unter den Begriff der "Arte povera" fasste. Die Kunstrichtung, die zu jener Zeit in den städtischen Zentren Norditaliens entstand, grenzt sich durch ihre Direktheit, Kargheit und ihren Rekurs auf das Ursprüngliche von einer an festgelegten Bedeutungen "reichen Kunst" ab. Die Werke der Arte povera laden ein, die sinnliche Qualität von Stoffen und Materialien in ihrer Eigenständigkeit und ihrer symbolischen Aussagekraft wahrzunehmen.

Die Arte povera bildet einen der ersten Sammlungsschwerpunkte, die am Kunstmuseum Liechtenstein auf- und ausgebaut wurden. Ihm war im Sommer 2010 die grosse Überblicksschau "Che Fare? Arte povera – Die historischen Jahre" gewidmet. Seither ist wiederholt der Wunsch nach einer erneuten zusammenhängenden Präsentation von Werken der Arte povera geäussert worden, dem das Kunstmuseum entgegenkommt.